Neue Masche: Gauner geben sich als Pflegegutachter aus
München - Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) warnt vor einer neuen und noch viel dreisteren Betrugsmasche. Die Betrüger tauchen bei alten und pflegebedürftigen Menschen an der Haustür auf und geben sich als Mitarbeiter des MDK aus, die den Grad der Hilfsbedürftigkeit feststellen sollen.
Wenn die Opfer nachfragen und sich nach dem Grund des überraschenden Hausbesuchs erkundigen, werden sie mit Ausreden abgespeist. Es würde sich um einen "Fehlbesuch" handeln, für den man allerdings sofort eine Bearbeitungsgebühr in Bar zu bezahlen habe. Ein Sprecher des MDK weist darauf hin: "Die Bearbeitung der Pflegebegutachtung erfolgt für alle Bürger ausnahmslos kostenfrei, da es sich um einen gesetzlichen Auftrag des MDK bzw. der Pflegekassen handelt."
Hausbesuche, so der MDK weiter, werden immer schriftlich vorangekündigt und erforderliche Verschiebungen mit den Versicherten abgeklärt. Im Zweifelsfall sollen sich Versicherte und deren Angehörige von den Besuchern den Dienstausweis des MDK vorlegen lassen.
Eine Anzeige bislang
Dem Polizeipräsidium liegt bisher eine Anzeige vor. Dabei ging der Täter mit einer ganz ähnlichen Masche vor. Der Gauner gab sich als Mitarbeiter eines Pflegedienstes aus. Die Täter versuchen, in die Wohnung zu gelangen und das Opfer abzulenken. Wobei wird unauffällig die Türe einen Spalt offengelassen, damit ein Komplize unbemerkt die Zimmer nach Bargeld und Schmuck durchsuchen kann.
Eine Flut von falschen Polizisten. Alleine zwischen vergangenen Freitag und Montagmorgen meldeten sich im Präsidium 200 Münchner, bei denen Betrüger angerufen hatten und sich ihnen gegenüber als Polizisten, Kripo-Beamte oder Staatsanwälte ausgegeben hatten. Offenbar führte allerdings keiner dieser Anrufe zum Erfolg. Die meisten Opfer legten einfach auf. Die falschen Polizisten behaupten, sie seien Gaunern auf der Spur und bräuchten die Unterstützung der Bürger. Zuletzt warfen Rentner Schmuck und Münzen vom Balkon. Ein anderer Rentner deponierte seine Wertsachen im Müll.
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