Betrug an Münchner Parkautomaten: Polizei warnt vor falschen QR-Codes

Täter hinterlassen an Ticketautomaten falsche QR-Codes. Mehr als 20 Fälle in mindestens drei Stadtvierteln bekannt. Erstes Opfer erstattet Anzeige bei der Polizei. Warum die Masche in München eigentlich nicht funktionieren dürfte, es aber trotzdem tut.
Ralph Hub
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In München kann nur über die App HandyParken München oder bar bezahlt werden. 	An diesem Automaten funktioniert die Bezahlung  elektronisch und über QR-Code. (Symbolbild)
In München kann nur über die App HandyParken München oder bar bezahlt werden. An diesem Automaten funktioniert die Bezahlung elektronisch und über QR-Code. (Symbolbild) © IMAGO/Ulrich Wagner (www.imago-images.de)

München - Die Polizei warnt vor falschen QR-Codes an Parkautomaten im Stadtgebiet. Ein 76-Jähriger fiel auf den Trick bereits herein. Die Betrüger griffen seine Kundendaten ab und schlossen damit auf Kosten des Brandenburgers einen Trainingsvertrag in einem Fitnessstudio ab.

Falsche QR-Codes schon an mehr als 20 Automaten entdeckt

Jetzt gibt es den ersten Fall von „Quishing“ also auch in München! In anderen Städten wie Augsburg sind schon früher falsche QR-Codes aufgetaucht. „Bei uns ist die Masche neu“, sagte Polizeisprecher Sven Müller am Freitag. An mehr als 20 Automaten wurden in der Maxvorstadt, dem Westend und der Ludwigsvorstadt haben Polizisten Aufkleber von Automaten entfernt. In manchen Straßen waren gleich acht Automaten mit den gefälschten QR-Codes versehen.

In München nur über: die App HandyParken München

Parktickets lösen und einfach mit dem Handy bezahlen – ganz ohne lästiges Kleingeld, das ist praktisch und spart Nerven. Inzwischen kann man an allen Automaten auch elektronisch Parktickets ziehen. „Das funktioniert in München aber nur über die App HandyParken München, die man sich über die gängigen App-Stores herunterladen kann“, sagt der Polizeisprecher. Das System über QR-Codes wird in der Landeshauptstadt nicht angeboten und trotzdem haben Gauner es jetzt probiert und damit auch prompt Erfolg gehabt.

Ruckzuck auf einer falschen Webseite

Der 76-Jähriger parkte am Dienstag im Westend sein Auto gegen 15.30 Uhr in der Ganghoferstraße. Anschließend wollte er sein Ticket im Onlineverfahren bezahlen. Dazu scannte er mit seinem Smartphone am Parkautomaten einen angebrachten QR-Code im Glauben, dass er damit die Anwendungssoftware (Mobile App) zum Bezahlen des Parktickets auf sein Handy installierte. Tatsächlich landete er auf einer völlig anderen Webseite. Dort gab der Autofahrer seine persönlichen Daten an und hinterlegte wie auf der Originalwebseite üblich seine Kreditkartendaten.

60 Euro futsch für einen Fitnessstudiovertrag

Nur eine halbe Stunde später waren bereits 60 Euro von seinem Handy abgebucht. Jemand hatte auf seine Rechnung einen Vertrag mit einem Sportstudio abgeschlossen. „Der 76-Jährige bekam inzwischen sein Geld zurück“, sagte Sven Müller.

Über 20 Automaten betroffen in Maxvorstadt, Westend, Ludwigsvorstadt

Außer in der Ganghoferstraße wurden im Innenstadtbereich u.a. auch in der Pettenkoferstraße, Augustenstraße, Westermühlstraße und Daiserstraße sowie der Hermann-Lingg-Straße inzwischen an mehr als 20 Automaten Aufkleber mit gefälschten QR-Codes entdeckt. Das Kommissariat K 122 ermittelt. 

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Wichtige Tipps der Polizei zum Schutz vor Quishing

Mehr Informationen und wie Sie sich effektiv schützen können vor der Quishing-Masche beim Polizeipräsidium München unter: https://www.polizei-beratung.de/aktuelles/detailansicht/was-ist-quishing/

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2 Kommentare
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  • AufmerksamerBürger am 01.03.2025 09:32 Uhr / Bewertung:

    Auch im Alter lernt man noch dazu.
    Aber gemein ist es schon, dass Lars, Rüdiger, Helmut und Fritz-Dieter solche Sachen programmieren um Leute hereinzulegen.

  • Knoedel am 28.02.2025 20:45 Uhr / Bewertung:

    Selbst schuld wenn man für jeden Kleinbetrag das Handy auspacken muss. Kann mich mit Barzahlung dagegen schützen. So einfach kann das Leben sein.

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