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Fahrplanänderungen auf Stammstrecke: Darauf müssen sich Fahrgäste am Wochenende einstellen

Wer in München auf die S-Bahn angewiesen ist, hat es traditionell nicht leicht. Jetzt kündigt die Bahn wieder Wochenenden voller Herausforderungen an. Grund sind Abnahmetests für das neue Stellwerk Ostbahnhof. Diese Strecken sind betroffen.
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An den drei Wochenenden 22./23. Februar, 1. /2. März sowie 8./9. März ist der S-Bahn-Verkehr auf der Stammstrecke jeweils samstags und sonntags von 4 Uhr bis 16 Uhr stark eingeschränkt. (Archivbild)
An den drei Wochenenden 22./23. Februar, 1. /2. März sowie 8./9. März ist der S-Bahn-Verkehr auf der Stammstrecke jeweils samstags und sonntags von 4 Uhr bis 16 Uhr stark eingeschränkt. (Archivbild) © Lukas Barth/dpa

München - Weil mit Blick auf das neue elektronische Stellwerk am Ostbahnhof umfangreiche Tests der Deutschen Bahn (DB) in der Abnahme anstehen, müssen sich S-Bahn-Nutzer in München wieder auf Streckensperrungen und Fahrplanänderungen auf der Stammstrecke einstellen.

An drei Wochenenden: tagsüber weniger S-Bahnen auf der Stammstrecke

Um das neue elektronische Stellwerk (ESTW) am Ostbahnhof im Juni in Betrieb nehmen zu können, laufen diese Tests nach DB-Angaben bereits seit letztem November, im Februar und März gehen die Arbeiten nun weiter. 

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Das hemmt den reibungslosen Ablauf im S-Bahn-Verkehr und stellt die Geduld der Fahrgäste auf die Probe: Neben zahlreichen Nächten sind auch die Tage an den drei Wochenenden ab 22. Februar von den Störungen auf der Stammstrecke betroffen.

Noch an zwei Wochenenden, am 1. /2. März sowie 8./9. März, ist der S-Bahn-Verkehr auf der Stammstrecke jeweils samstags und sonntags von 4 Uhr bis 16 Uhr stark eingeschränkt.

Nur eine Linie verkehrt dann durch die gesamte Stammstrecke, die anderen Linien beginnen und enden vorzeitig. 

  • Die Linie S1 beginnt/endet am Hauptbahnhof und hält nicht an der Hackerbrücke.
  • Die S2 entfällt zwischen Isartor und Ostbahnhof und hält nicht in Berg am Laim und am Leuchtenbergring.
  • Die S3 entfällt zwischen Pasing und Giesing (U2).
  • Die S4 fährt nur zwischen Geltendorf und Heimeranplatz, Gleis 11 (U5).
  • Die S5 entfällt zwischen Pasing und Giesing (U2).
  • Die S6 West und die S8 Ost bilden zwischen Tutzing und Flughafen eine durchgehende Linie, die als einzige die gesamte Stammstrecke durchquert. Die Züge in Richtung Flughafen fahren dabei unter der Liniennummer S6, die Züge in Richtung Tutzing fahren als S8.
  • Die S6 Ost fährt nur zwischen Ebersberg und Trudering (U2).
  • Die S8 West fährt nur zwischen Herrsching und Pasing.
  • Die S7 ist von den Bauarbeiten nicht betroffen und fährt regulär.  

Sperrungen bei der S-Bahn: Das sind die Alternativen an den Wochenenden

Die Innenstadt bleibe trotz der Einschränkungen auf der Schiene erreichbar, so die Bahn. Neben der kombinierten Linie S6/S8 (Tutzing-Flughafen) fährt auch die S2 von Westen kommend in den Stammstreckentunnel bis Isartor.

Für Fahrgäste ist in den oben genannten Zeiträumen ein Busersatzverkehr zwischen Ostbahnhof und Trudering mit Zwischenhalten in Leuchtenbergring und Berg am Laim unterwegs. Auf den übrigen betroffenen Abschnitten können die Menschen alternativ andere Verkehrsmittel im MVV nutzen, darunter den Regionalverkehr zwischen Pasing und Hauptbahnhof oder die U5 im Innenstadtbereich.

Stellwerk am Ostbahnhof sollte eigentlich im Sommer 2024 in Betrieb gehen

Zudem bestehe Anschluss zur U-Bahn an S-Bahn-Stationen der Linien S1 (Moosach und Feldmoching), S3/S5 (Giesing), S4 (Heimeranplatz) und S7 (Harras und Heimeranplatz).

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Eigentlich hätte das neue Stellwerk am Ostbahnhof schon im Sommer 2024 in Betrieb genommen werden sollen, zuletzt plante die Bahn aber mit einem Start im Sommer dieses Jahres – als Grund für die Verzögerung wurde ein "bauliches Umsetzungsproblem" genannt. 

Massive Einschränkungen im Jahresverlauf

Die Bahn warnte schon einmal vor, dass es im Jahresverlauf weiter wegen Bauarbeiten zu Ausfällen kommen werde – beispielsweise auch am langen Osterwochenende. 

In den Pfingstferien soll sieben Tage lang der S-Bahn-Verkehr zwischen Isartor und Ostbahnhof sowie zwischen Ostbahnhof, Trudering, Giesing und Johanneskirchen unterbrochen werden. In den Herbstferien sollen während einer "Totalsperrung" umfangreiche Baumaßnahmen im Bereich Laim stattfinden. 

Die Modernisierung der Infrastruktur sei ganz im Sinne des Sanierungsprogramms "S3", mit dem die Bahn bundesweit zu alte, zu störanfällige und zu volle Infrastruktur sanieren will. Bis 2027 will die DB damit "die Resilienz des Netzes verbessern", wie es in der Mitteilung hieß.

"Die jeweils beste Verbindung finden die Fahrgäste komfortabel mithilfe der Fahrplanauskunft in den Apps, auf der Webseite oder am Automaten", teilt die Bahn mit.  

Das sagt der Fahrgastverband

Nach Ansicht von Andreas Barth habe die Bahn für die Sperrung an den kommenden Wochenenden einen schlechten Zeitpunkt gewählt, denn "dazu kommt die Sperrung der U3 und U6. Das ist belastend für die Fahrgäste." Auch die Kommunikation der Deutschen Bahn hätte seiner Meinung nach besser laufen können: "Ich persönlich erfahre so etwas immer auf speziellen Kanälen gut, aber als Fahrgast habe ich es auch sehr spät mitbekommen."

Zudem kritisiert Barth das Ersatzkonzept der DB: "Angekündigt wurde eine zusätzliche Busverbindung, zwischen Ostbahnhof und Trudering. Das ist schon ein bisserl wenig." Er findet: "Da macht es sich die DB schon einfacher als die MVG."


Informationen zu allen anstehenden Bauarbeiten finden die Fahrgäste unter s-bahn-muenchen.de/baustellen. Für Fragen steht der S-Bahn-Kundendialog täglich von 6 bis 22 Uhr unter Telefon 089/5589 2665 zur Verfügung.

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27 Kommentare
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  • Mechthild S.-L. am 28.02.2025 11:59 Uhr / Bewertung:

    Wie wäre es, die Überschrift mal der tatsächlichen Situation entsprechend anzupassen:

    "... Darauf müssen sich Wartende am Wochenende einstellen."

  • AufmerksamerBürger am 19.02.2025 07:24 Uhr / Bewertung:

    Eine bessere Werbung für arbeiten aufzuhören und Bürgergeld zu beantragen gibt es gar nicht.
    So schmerzt es auch nicht, dass immer mehr Firmen aufgeben oder ins Ausland abwandern, es beschert uns allen mehr Freizeit und, mal ehrlich, da muss hat man, will man in die Stadt, auch mehr Zeit und Muße, man nimmt gerne den Bus und sieht etwas.

  • Tom Hengst am 19.02.2025 06:46 Uhr / Bewertung:

    Jedes Jahr wird die Fahrkarte teurer. Für mein Geld bekomme ich aber lediglich eine Gedulds- und Verständniskarte.
    Wenn ich für teures Geld nicht von A nach B komme ist mir auch ganz egal, ob die Ausreden plausibel sind oder nicht.

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