Der S-Bahn-Fahrer gab noch ein Warnsignal ab: Mann trotzdem in Pullach im Gleis erfasst
München - Das Unglück geschah am Freitag kurz nach Mitternacht. Eine S-Bahn ist gerade als sogenannte Leerfahrt auf dem Weg von Wolfratshausen zum Münchner Ostbahnhof gewesen, als der 53-jährige Triebfahrzeugführer kurz vor der Einfahrt an der Haltestelle Pullach eine Person im Gleisbereich bemerkte, die versuchte sich am Bahnsteig hochzuziehen.
Der S-Bahn-Fahrer gab ein Warnsignal ab und leitete sofort eine Schnellbremsung ein. Doch es half nichts. Die S-Bahn erfasste den Mann. Ein 71-Jähriger und ein 23-Jähriger hörten die Warnsignale der S-Bahn sowie die Schnellbremsung des Zuges. Sie rannten zum Bahnhof. Der Mann hatte wohl eine Art Schutzengel.
Der Verletzte schafft es eigenständig auf den Bahnsteig
Denn die herbeigeeilten Ersthelfer trafen den 50-jährigen – ein Münchner, wie sich später herausstellte – am Bahnsteig an, wo er blutend saß. Offenbar war noch eigenständig herausgeklettert. Sie versorgten den Verletzten und wählten den Notruf. Auch der S-Bahn-Fahrer hatte längst die Rettungskette aktiviert. Schon bald trafen die ersten Rettungskräfte ein.
Die Verletzungen des 50-Jährigen wurden nun erstversorgt und er wurde anschließend in eine Klinik gebracht. Dort stellte sich heraus: Der Mann hatte sich das Bein und das Handgelenk gebrochen, sowie eine Gehirnerschütterung erlitten. Ein Alkoholtest ergab, dass der Verunglückte stark alkoholisiert war: mehr als 2 Promille.
Die Bundespolizei hat die Ermittlungen übernommen
Die Gleise waren für den Einsatz etwa anderthalb Stunden gesperrt. Der Bahnverkehr wurde in geringem Maße beeinträchtigt. Der S-Bahn-Fahrer war geschockt. Ein Kollege löste seinen Dienst ab. Die Bundespolizei hat nun die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen. Noch ist es ein wenig rätselhaft, warum der 50-Jährige im Gleis stand, als die S-Bahn einfuhr.
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