Betrüger linkt Kunden mit Online-Fake-Shops

München - Sein Geständnis liest Mark E. (35) schnell und mit kräftiger Stimme vom vorbereiteten Papier ab. Doch am Ende seiner Ausführungen bricht seine Stimme, er stockt und weint leise. "Ich entschuldige mich bei allen Geschädigten", schluchzt er. Und: "Es tut mir leid."
Betrug, um Kokain zu kaufen
Seine Betrugs-Masche: Er kreierte von seinem spanischen Domizil aus sogenannte "Fake Shops" im Internet. Im Angebot seiner Scheinanbieter gab es Handys, Solarzellen oder Kaffeeautomaten.
Die Kunden mussten in Vorkasse gehen, zahlten auf Konten von Strohmännern. Die stellte ein Komplize im Darknet zur Verfügung. Laut Anklage hat Mark E. damit einen Schaden von 442.000 Euro angerichtet. Staatsanwalt Tobias Ceffinato braucht über drei Stunden, um alle Vorwürfe aufzureihen.
Mark E. schildert in seinem Geständnis, wie er des Öfteren mit dem Gesetz in Konflikt geriet, wie er mit den Betrügereien dennoch weitermachte. "Es war ein Teufelskreis aus Drogen, Alkohol und Problemen", erklärt er. Der Betrug im Internet sei seine Art der Beschaffungskriminalität gewesen, um sein Kokain zu finanzieren. Er habe aber keine 440.000 Euro verdient. Im Jahr 2015 seien es gerade einmal 20.000 Euro gewesen, erklärt er. Den Großteil habe sein Komplize eingesteckt.
Am Ende wirkt Mark E. – dem wohl um die sechs Jahre Gefängnis drohen – beinahe erleichtert. "So will ich mein Leben nicht weiterleben", sagt er.
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