Berufe und Gehälter: Vergleich für München
In München werden im Deutschland-Vergleich die höchsten Gehälter gezahlt. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den Bruttogehältern, die in unserer Stadt gezahlt werden, groß: Eine Zahnarzthelferin verdient gerade einmal halb so viel wie ein Ingenieur. Das hat eine Auswertung des Vergütungs-Spezialisten PersonalMarkt für die Abendzeitung ergeben.
Das Hamburger Unternehmen betreibt eine der größten Gehaltsdatenbanken der Republik und hat heuer auf Grundlage von mehr als 400000 laufend aktualisierten Datensätzen sowohl einen Städtevergleich wie auch eine Liste von gezahlten Gehältern in 20 Berufen in München erstellt (siehe Bilderstrecke).
Erstes Ergebnis: In Deutschland werden Spitzengehälter in München, Frankfurt und Stuttgart gezahlt. Am Neckar sind die Löhne im Schnitt zwölf Prozent höher als der Bundesschnitt, in der Mainmetropole um 14 Prozent und an der Isar um exakt 14,8 Prozent. Arbeitnehmer in Halle, Frankfurt an der Oder oder Cottbus müssen sich mit drei Viertel der im Bundesschnitt gezahlten Summe begnügen.
Zweites Ergebnis: Wie in anderen Regionen auch rangieren Köche, Arzthelferinnen und Altenpfleger am unteren Ende der Lohn-Skala, Bank-Berater, Ingenieure am oberen Ende. Bei den Euro-Beträgen in der Tabelle handelt es sich um Brutto-Beträge – es werden also noch Sozialversicherungsbeiträge und Steuern abgezogen.
Bei unserem Münchner Durchschnitts-Monteur (2799 Euro brutto) sind das – wenn er ledig ist und keine Kirchensteuer zahlt – mehr als 1000 Euro, netto bekommt er 1792 Euro raus. Ist er verheiratet und Vater zweier Kinder (Lohnsteuerklasse III), bekommt er zwar fast 250 Euro mehr, muss aber in München mit 2038 Euro im Monat auskommen.
Hinzu kommt: Das Leben in München ist nun mal auch überdurchschnittlich teuer. Im vergangenen Jahr lagen die Lebenshaltungskosten an der Isar 17 Prozent über denen in Berlin. Und dieses hohe Niveau liegt laut einer Analyse der Schweizer Bank UBS nicht nur an den höheren Mieten, sondern zeigt sich in allen Lebensbereichen. Dass in München die höchsten Löhne der Republik gezahlt werden, hängt natürlich auch mit der Lage am Arbeitsmarkt zusammen: Nirgendwo in Deutschland sind Arbeitskräfte so begehrt wie hier, im Landkreis München herrscht de facto Vollbeschäftigung Das treibt natürlich den Preis für die „Ware Arbeit“ – Löhne und Gehälter ziehen an.
Eine weitere Folge der steigenden Einkommen: Die Kaufkraft – also die Summe, die jeder Münchner monatlich zur Verfügung hat –, nimmt zu. Laut GfK Geomarketing hat jeder Münchner im Schnitt hierfür 2354 Euro im Monat zur Verfügung – allerdings schwankt die Dicke des Geldbeutels von Stadtviertel zu Stadtviertel: Bewohner des Lehels können sich beispielsweise über 2766 Euro im Monat freuen, während die Bewohner des Stadtbezirks Milbertshofen–Am Hart sich mit 1856 Euro begnügen müssen.
Mit ein Grund für die Differenz: In Münchens Norden ist jeder Neunte auf staatliche Hilfe angewiesen – das drückt statistisch das durchschnittlich verfügbare Einkommen.
Quelle: www.personalmarkt.de; Abweichungen nach Branche, Firmengröße oder Berufserfahrung möglich