Bellevue di Monaco bekommt Sportplatz auf dem Dach

München - Der Rohbau steht. Am Donnerstag hat das Bellevue di Monaco Richtfest für seinen neuen Sportplatz gefeiert – auf dem Dach des Hauses. Denn dort steht er, der neue Sportplatz. Oder zumindest sein Grundgerüst.
"Das Dach war die letzte Möglichkeit für uns, einen Sportplatz unterzubringen", sagt Pressesprecher Grisi Ganzer. "Nachdem wir sonst wirklich jeden Quadratmeter aus dem Bellevue rausgequetscht haben, war einfach nirgendwo anders mehr Platz."
Und dass es einen Sportplatz brauchen würde, das war allen Beteiligten immer klar. Denn, so sagt das Ganzer: "Es liegt einfach in unserer Geschichte, einen Bolzplatz zu wollen."

Er spielt damit auf die Entstehung des Wohn- und Kulturzentrums in der Müllerstraße an. Ursprünglich hatte sich die Gruppe, die heute das Bellevue di Monaco betreibt, zusammengefunden, um für einen Bolzplatz zu kämpfen. Den Bolzplatz auf dem Gelände der Glockenbachwerkstatt ganz in der Nähe nämlich. Der sollte damals einem Neubau weichen, 2012 war das.
Mit der Hilfe von Prominenten wie beispielsweise Sebastian Schweinsteiger, der ein demonstratives Fußballspiel auf dem Platz organisierte, konnte die Bebauung des Bolzplatzes verhindert werden. Aber kaum war das geschafft, richtete sich die Aufmerksamkeit auf die drei alten Häuser nebenan.
Auch die sollten Neubauwohnungen weichen. Nicht mit uns, fanden die Bolzplatz-Retter – und organisierten nun Aktionen gegen den Abriss der Häuser in der Müllerstraße. Erfolgreich. Die Häuser stehen heute noch: In ihnen ist jetzt das Bellevue di Monaco untergebracht.
Kurt-Landauer-Sportplatz: "Das ganze Viertel soll ihn nutzen können"
Im April hat nun der Bau des Sportplatzes auf dessen Dach begonnen, im Herbst soll er endgültig fertig werden. Es soll ein Platz für alle werden: "Das ganze Viertel soll ihn nutzen können", sagt Ganzer. Ausgerichtet ist der Platz auf Kicken und Basketballtraining. "Aber wenn die Leute wollen, können sie dort auch Yoga machen oder Kraftsport oder was auch immer."
Der "Kurt-Landauer-Platz", benannt nach dem ehemaligen Präsidenten des FC Bayern, wurde über eine Mischung aus Sponsoren und Privatspenden finanziert. Ursprünglich hatten die Organisatoren einen Spendenlauf geplant. Der musste jedoch wegen Corona abgesagt werden. Er wird nun im Frühjahr nächsten Jahres stattfinden. Der Kurt-Landauer-Sportplatz wird dann, so steht es zu vermuten, schon ein fester Teil des Glockenbachviertels geworden sein.
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