"Bedrohliche Kulisse": Konzert-Besucher üben Kritik an München-Auftritt von Helene Fischer
München - Der Auftritt von Helene Fischer auf dem Messe-Gelände in Riem hat viele begeistert – trotz heftigen Unwetters mit überflutetem Gelände und obwohl Zehntausende der Schlagerkönigin klitschnass lauschten. Doch es gibt auch Kritik: Einige VIPs regen sich auf, dass sie im Regen stehengelassen wurden, viele monieren, dass die Sängerin nur auf den Leinwänden zu sehen war und es gibt auch Besucher, die dem Veranstalter Fahrlässigkeit vorwerfen.
Heftige Regenfälle vor München-Auftritt von Helene Fischer
Der Redakteur Peter Metzler (53) und seine Frau Beate waren aus dem Bregenzerwald nach München angereist, um bei dem Konzert in Riem dabei zu sein. Gegen 15.30 Uhr machten sie sich aus der Stadt mit der U4 auf den Weg zum Messegelände. "Der Veranstalter hatte auf Instagram Aprilwetter angekündigt. Aber was dann kam, war sintflutartig", erinnert sich Peter Metzler.

Er und seine Frau hatten Outdoorjacken und -hosen angezogen. Aber auch die halfen nicht viel: "Es hat geregnet, geregnet, geregnet. Wir waren klatschnass." Aus Metzlers Sicht war es "fahrlässig, die Leute bei den Wetterprognosen überhaupt aufs Gelände zu lassen".
Von der Möglichkeit, sich in eine Halle zu flüchten, die die Messe München extra öffnete für die Konzertbesucher, bekam das Paar nichts mit. "Ich hab nicht aufs Handy geschaut, weil ich nicht wollte, dass es nass wird", sagt Metzler.
Fans brechen Konzertbesuch ab: "Zu bleiben hieß, eine Lungenentzündung zu riskieren"
Hinweise auf den Konzertleinwänden sahen er und seine Frau nicht. "Durchsagen hab ich in eineinhalb Stunden keine gehört. Die Kommunikation war nicht gut", wirft der 53-Jährige den Organisatoren vor. "Wir haben uns völlig allein gelassen gefühlt."

Zu diesem Zeitpunkt waren es noch etwa drei Stunden bis zum Konzert. Peter und Beate Metzler war das gesundheitliche Risiko zu groß: "Selbst wenn wir uns untergestellt hätten, unsere Sachen wären nicht mehr getrocknet. Zu bleiben hätte bedeutet, eine Lungenentzündung zu riskieren."
Die Österreicher verließen das Gelände. 280 Euro für die Tickets im "Gold"-Bereich und 250 Euro für die Bahnfahrt – für die Katz. "Wir sind unter dem Eindruck von Donnerschlägen weggegangen, weil wir in dieser bedrohlichen und schlecht gemanagten Kulisse nicht weiter bleiben wollten."
Leutgeb-Management betont: Zuschauer waren jederzeit in Sicherheit
Er wirft dem Veranstalter Klaus Leutgeb "eine gewisse Sorglosigkeit" vor: "Dem hat die Verantwortung gefehlt."
Tatsächlich stand trotz Unwetterwarnung offenbar zu keinem Zeitpunkt zur Debatte, das Konzert abzusagen. Wie ein KVR-Sprecher der AZ mitteilte, gab es im Krisenstab lediglich Überlegungen, den Auftritt von Helene Fischer um 30 bis 60 Minuten nach hinten zu verschieben. Doch dann besserte sich das Wetter kurz vor 20 Uhr.
Das Leutgeb-Management teilte mit, was das Wetter betrifft, sei man "machtlos" gewesen. Die Zuschauer seien jederzeit in Sicherheit gewesen.
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