Bedrohliche Krankheit? Anwohner besorgt um Münchner Ahornbäume – das sagt das Baureferat

In der Schwabinger Ansprengerstraße sind die Blätter etlicher Straßenbäume von einer staubigen weißen Schicht überzogen. Was ist da los? Und wie sehr setzt das den Pflanzen zu? Die AZ hat einen Experten gesprochen.
Irene Kleber |
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Eine Reihe kranker Ahörner an der Ansprengerstraße.
Eine Reihe kranker Ahörner an der Ansprengerstraße. © Daniel von Loeper

München Man kann sich schon erschrecken, wenn man in diesen Tagen durch Schwabing spazieren geht. Sollten die Straßenbäume nach dem vielen Regen der letzten Monate nicht satt grün und gesund dastehen?

In der Ansprengerstraße nahe dem Bonner Platz sieht es gar nicht danach aus. Sie ist nördlich der Clemensstraße gesäumt von Ahornbäumen, sowohl hohen, alten als auch jungen, die später dazwischen gepflanzt worden sind.

Und alle haben eines gemeinsam: Ihre Blätter sind wie von einer dicken, weißen Mehlschicht überzogen. Oder haben kreisrunde, weiße Flecken. Sehr krank sehen die Bäume aus – die Anwohner sind besorgt. "Ich hoffe sehr, dass die Stadt das im Blick hat", sagt ein Spaziergänger, "und dass jemand etwas unternimmt, falls die Bäume am Sterben sind."

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Was also ist da los? Die AZ hat im städtischen Baureferat nachgefragt, zu dem auch der Gartenbau und die Baumpflege gehören. Die Ahornbäume seien von "Echtem Mehltau" befallen, einem Blattpilz, erklären die Experten dort. Auf der Blattoberfläche treten weißliche Flecken auf, anfangs an den Blattadern, später werde die gesamte Blattfläche befallen.

Hohe Luftfeuchtigkeit, die der viele Regen mit sich gebracht hat, könne den Befall fördern. Und durch Wind könne der Mehltau auch auf die Nachbar-Ahorne übertragen werden.

Runde, weiße Flecken auf der Blattoberseite eines Ahornblatts in Schwabing: ein Hinweis, dass der Ahorn von echtem Mehltau befallen ist.
Runde, weiße Flecken auf der Blattoberseite eines Ahornblatts in Schwabing: ein Hinweis, dass der Ahorn von echtem Mehltau befallen ist. © Irene Kleber

Werden die es Bäume überleben? Das sagt das Baureferat 

Zwei gute Nachrichten dazu gibt es immerhin: Diese spezifische Pilzart ist nur auf Ahornbäume als Wirtspflanzen spezialisiert, andere Baumarten werden also nicht angesteckt. Und: Der Mehltau greift primär die Blätter an, nicht den kompletten Baum. "Auch ein mehrjähriger Befall führt nicht zum Absterben der Bäume", erklärt das Baureferat.

Die Ansprengerstraße in Schwabing ist gesäumt von Ahornbäumen. Deren Blätter sind von einer weißen Schicht überzogen - es ist Mehltau.
Die Ansprengerstraße in Schwabing ist gesäumt von Ahornbäumen. Deren Blätter sind von einer weißen Schicht überzogen - es ist Mehltau. © Irene Kleber

Infiziert werden die Ahorne jedes Jahr wieder über das abgefallene, befallene Laub vom Vorjahr. Weshalb die städtischen Gärtner die gesprenkelten Blätter im Herbst möglichst vollständig entfernen wollen. "Andere Bekämpfungsmaßnahmen gibt es nicht", so das Baureferat, "der Einsatz von Insektiziden im öffentlichen Raum ist verboten." Irene Kleber

Anwohner, die erkrankte Bäume entdecken, können das per Mail dem Baureferat/Gartenbau melden, Mailadresse: gartenbau@muenchen.de.

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