Bayernpartei fordert: München soll Dächer öffnen

Die Bayernpartei will die Flachdächer von Schulen und Parkhäuser für die Bürger öffnen. Befürworter gibt es viele, so einfach umzusetzen ist das aber nicht.
von  Sophie Anfang
Die Bayernpartei will Münchner Dächer für die Bürger zugänglicher machen – freilich die Flachdächer.
Die Bayernpartei will Münchner Dächer für die Bürger zugänglicher machen – freilich die Flachdächer. © Peter Kneffel/dpa

München - Die Dachterrasse, sie gehört bei schicken Neubauprojekten längst zum Standardrepertoire. Die meisten, freilich, haben nichts von derlei Weitblick, bleiben die Aussichtsplattformen doch meist in privater Hand. Die Bayernpartei will nun, dass sich die Stadt von ihren Bürgern aufs Dach steigen lässt.

In einem Antrag fordert sie, dass bei Neubauten von städtischen Gebäuden darauf geachtet wird, öffentlich zugängliche Dächer zu schaffen. "In Freiham wäre da viel möglich", so Stadtrat André Wächter (Bayernpartei).

Bayernpartei will öffentlichen Zugang zu Münchens Dächern

Auch auf seine Bestandsbauten solle die Stadt schauen: "München wird immer voller, es ist überfällig, dass die Stadt an ihre eigenen Flächen denkt."

In anderen Städten wird auch Dächern viel häufiger gegartelt oder sogar gesportelt. In München hat das Planungsreferat bereits 2012 eine Broschüre zur "Dachlandschaften" herausgegeben – allerdings ohne konkrete Ideen, auf welchen Münchner Dächern man diese erschaffen könnte.

Die Bayernpartei denkt vor allen an die städtischen Schulen und Parkhäuser. Bei Gebäuden, in denen städtische Büros untergebracht sind, ist eine öffentliche Nutzung schwieriger. Denn: Wer will schon, dass vor seinem Bürofenster oder durch das Treppenhaus ständig fremde Menschen laufen.

Kommunalreferentin Frank hält Yogastunden auf dem Dach

Neu ist die Idee freilich nicht: Bereits im August hatte Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) öffentlichkeitswirksam auf dem Dach ihres Referats Yogastunden abhalten lassen. Auch andere Referate sollten das auf ihren Dächern möglich machen. Einige Stunden habe es als Pilotversuch gegeben, so ein Sprecher des Referats. "Diese erfreuten sich einer regen Nachfrage." Seit Oktober habe es aber wegen des Wetters keine weiteren Versuche gegeben. Von Juni bis September soll ein neuer Anlauf kommen.

Grundsätzlich begrüßt das Kommunalreferat die Dach-idee. Merkt aber an, dass zunächst Sicherheitsaspekte geprüft werden müssten, auch zum Schutz der Mitarbeiter. Und das gestalte sich "sehr ausführlich". So bald steigt wohl keiner aufs Dach.

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