Barrierefreie S-Bahn? Nürnberg ist viel besser als München
München - Die Nummer 1 ist München gerne. Unter den deutschen Städten natürlich, erst recht und noch viel selbstverständlicher aber in Bayern. Bei der Barrierefreiheit der S-Bahnhöfe aber hinkt man den Nürnbergern deutlich hinterher, wie neue Zahlen zeigen.
München liegt fast immer nur auf Platz zwei
Diese hat die Münchner Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke (Linke) in einer Anfrage von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) eingefordert. Die Antwort liegt der AZ vor. Und in fast allen abgefragten Bereichen ist München nur die Nummer 2, etwa, was die Stufenfreiheit am Bahnsteig betrifft, die Zahl der modernen Zuganzeiger oder auch Stufenmarkierungen auf Treppen.
Falsche Prioritätensetzung in München?
Die Linke Nicole Gohlke ist entsetzt. "Dass für die ineffiziente zweite Stammstrecke über drei Milliarden Euro verpulvert werden, während ein Großteil der Münchner S-Bahnsteige immer noch nicht vollständig barrierefrei ist, zeugt von einer völlig falschen Prioritätensetzung", sagte sie der AZ. "Für einen Bruchteil dieser Unsummen hätte man alle S-Bahnhöfe fitmachen können."
Wenn die staatlich Verantwortlichen nicht Sorge trügen, dass "alle Fahrgäste ohne Hürden den Nahverkehr nutzen können", sei das "völlig inakzeptabel". Sie sehe auch die Stadt in der Pflicht, mehr Druck bei Bahn und Staatsregierung zu machen, damit der barrierefreie Umbau Fahrt aufnehme, sagte Gohlke der AZ.
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