Bahnhofs-Rangliste: So schön kann U-Bahnfahren sein
München - Der Marienplatz ist kaum wiederzuerkennen. Oben schon, das Rathaus steht, das Glockenspiel dreht sich. Aber unten, im Sperrengeschoss, sieht alles sehr anders aus als noch vor ein paar Jahren. Kaum betroffen von der umfangreichen Neugestaltung hingegen: der U-Bahnhof Marienplatz.
Und das ist auch gut so. Denn die Haltestelle, 1971 eröffnet und im charakteristischen Orange jener Jahre gehalten, gehört zu den schönsten Bahnhöfen der Stadt. Und sogar der Welt, wenn man einer neuen Rangliste der Berliner Buchungsplattform "Travelcircus" glauben mag, die die zehn schönsten U-Bahn-Haltestellen der Erde gekürt hat.
In Moskau sehen U-Bahnhöfe aus wie Kathedralen
"Gerade Linien, funktionale Raumgestaltung und allgemein sehr schlicht: So sehen die meisten U-Bahnhöfe in München auch heute noch aus", heißt es von der Jury. "Der U-Bahnhof Marienplatz tanzt da eindeutig aus der Reihe." Statt in "tristem Grau" erstrahle die Station schließlich "in kräftigem Orange". "Über lange Fußgängertunnel, die ebenfalls mit orangenfarbenen Wandpaneele verkleidet wurden, gelangen die Fahrgäste zur Station."
Längst werden in München wieder U-Bahnhöfe mit mutiger Architektur gebaut, etwa die 1998 eröffnete Haltestelle Westfriedhof mit elf großen Lampenschirmen mit jeweils 3,80 Meter Durchmesser, die Blau, Rot und Gelb leuchten. Die Wände sind rau belassen. Zu den zehn schönsten Stationen der Welt aber gehört der Westfriedhof nicht – und auch nicht die U-Bahnhöfe in der Messestadt oder der Bahnhofsplatz St.-Quirin-Platz mit seiner großen Glaskuppel über dem Bahnsteig.
Eine Frischekur für das Sendlinger Tor
Auch schön: Dubai und Stockholm
Aber auch der Blick hinaus in die Welt zu den anderen prämierten U-Bahnhöfen lohnt. Zum Beispiel nach Moskau – "ohne Zweifel einer der prächtigsten U-Bahnen der Welt". Viele der Stationen ähneln unterirdischen Kathedralen, teils "reich geschmückt mit Mosaiken und Ornamenten aus Marmor, Granit und Edelsteinen".
Oder auch nach Stockholm, dessen ganzes U-Bahnsystem die Jury als eine "gigantische Kunstgalerie" bezeichnet. "Etwa 150 Künstler haben sich in mehr als 90 der 110 Stationen verewigt und einzigartige Kunstwerke geschaffen." Sogar Kunstführungen gibt es – als Eintrittskarte gilt der Fahrschein.
Ganz so weit ist man in München dann doch noch nicht. Auch wenn der Stadtrat demnächst immerhin diskutieren wird, ob am Bahnsteig am Sendlinger Tor Streetart-Kunst ausgestellt werden soll.
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