Baderegeln: Bayerns Seen sprechen jetzt Farsi
27 Flüchtlinge sind 2015 in deutschen Gewässern ertrunken. Eine Aufklärungskampagne vom Bayerischen Roten Kreuz und der Münchner Kreiswasserwacht soll nun helfen.
München - Diese Statistik ist wahrlich erschütternd: 27 Flüchtlinge sind vergangenes Jahr in Deutschland ertrunken. Und auch dieses Jahr sieht es nicht viel besser aus. In der Nähe von Wolfratshausen beispielsweise ist erst vor ein paar Wochen ein junger Afghane beim Baden in der Isar vom Wasser einfach verschluckt worden.
Nach Schätzung der Deutschen Lebensrettungsgemeinschaft (DLRG) steuert die Zahl der Todesfälle auch heuer wieder schnurstracks die Marke vom vergangenen Jahr an – und das obwohl der diesjährige Sommer bislang doch eine eher dürftige Performance abgeliefert hat.
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Aufklärungskampagne für Flüchtlinge und Touristen
Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hat gemeinsam mit der Münchner Kreiswasserwacht deshalb nun eine Aufklärungskampagne gestartet. Mit sechs anschaulichen Motiven soll Flüchtlingen und Touristen erklärt werden, welche sechs Regeln an unseren einheimischen Gewässern dringend zu beachten sind.
Da geht es um das richtige Verhalten bei Gewittern, um das Schwimmen mit vollem Magen oder eine plötzlich abfallende Uferkante – und damit’s auch jeder versteht, sind die Hinweise auch in die Sprachen Englisch, Französisch, Arabisch und sogar Farsi übersetzt. "Einen Schwimmkurs ersetzen solche Schilder natürlich nicht", sagt Wasserwacht-Sprecher Heinz Effenberger. Sie würden die Menschen aber immerhin für die Gefahren sensibilisieren.
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