AZ-Podiumsdiskussion: Rettet den Viktualienmarkt!

Schauspielerin Monika Gruber kennt und liebt den Viktualienmarkt seit ihrer Kindheit. Sie will, dass trotz Sanierung sein Charme erhalten bleibt – Dienstagabend ist große AZ-Podiumsdiskussion.
München - Das Herzstück Münchens soll verändert werden: Verliert der Viktualienmarkt dabei seinen ganz typischen Charme? Über die Sanierung wird zurzeit heftig diskutiert.
Modernisieren und trotzdem das Alte bewahren – dass das möglich sein wird, hofft auch Kabarettistin Monika Gruber. Für sie ist der Markt „mit der schönste Fleck der Stadt.“ Aufgewachsen in der Nähe von Erding, ist sie schon als Kind immer einmal im Frühjahr und einmal im Herbst mit ihrer Mama nach München gefahren. „Wir sind am Marienplatz ausgestiegen und der erste Weg ging immer zum Viktualienmarkt“, erzählt sie.
„Für mich als Dirndl war das eine Reise in die große weite Welt. Wir haben dort einen exotischen Saft getrunken, wie es ihn daheim natürlich nie gegeben hat.“ Nach Einkäufen und Erledigungen in der Fußgängerzone ging es auf eine Brotzeit zurück zum Markt, abends gab es dann noch im Braunauer Hof am Isartor eine Forelle.
Noch heute fährt die 40-Jährige gerne mit ihrer Mama in die Stadt – die Fußgängerzone lassen die beiden aber meistens aus. „Da gibt es heute ja nur noch H&M oder andere Ketten, da schaut es aus wie in alle anderen Städten auch.“
Auf den Markt gehen sie immer noch. Die Grubers lieben den Biergarten, in dem immer alte Münchner sitzen. „Es ist fast dörflich da, obwohl es mitten in der Stadt ist.“
Eingekauft werden meist Kleinigkeiten. „Einen Kas, ein paar Gewürze, ein bissl Obst, meine Mama liebt auch die duftenden Öle. Man wird dort nicht einfach nur bedient, es wir immer auch geratscht. Und das passiert mir nicht erst, seit ich ein bissl prominenter bin.“ Der Markt lebe „von den Figuren, von den Familienbetrieben. Das wird die Stadt sicherlich auch erhalten wollen.“
Inzwischen ist Monika Gruber auch beruflich am Markt. Sie dreht für Franz Xaver Bogners „München 7“. Erstmals wird sie in den neuen Folgen als Standlfrau Moni Riemerschmidt zu sehen sein, die bayerische Spezialitäten wie Essigknödel und Wurschtsalat verkauft. „Die Gruberin passt auf den Markt wie die Faust aufs Auge“, sagt Franz Xaver Bogner.
Das findet sie selbst auch. „Man hat den Eindruck, die Standl-Leute sind wie eine große Familie. Als ich meinen Stand mit der „Moni“-Markise gesehen hab’, hab’ ich mir wirklich gedacht: Wenn’s mal mit der Bühne nimmer so klappt, wär’ des wirklich auch was für mich.“