AZ-Kommentar zur OB-Kandidatur von Kristina Frank

Kristina Frank wird OB-Kandidatin der CSU. Das ist die richtige Entscheidung – kurzfristig, langfristig, politisch, strategisch, symbolisch.
Der CSU wird zurecht immer wieder vorgeworfen, Frauen zu wenig zu fördern. Eine rhetorisch starke, beruflich und politisch erfolgreiche Frau ins Rennen zu schicken, ist da eine naheliegende, richtige Idee. Das gilt natürlich besonders in München, wo ältere Herren im Trachtenjanker Zugezogene und junge Frauen nur sehr bedingt ansprechen dürften.
Und wo mit OB Dieter Reiter, der in seinen schwächeren Momenten etwas Sparkassendirektoren-haftig wirkt, ein Gegner wartet, neben dem Kristina Frank jung, frisch, frech wirken kann. Frank steht explizit nicht für eine Abkehr von Josef Schmids Kurs einer – zumindest einigermaßen – liberalen CSU.
Das ist in München strategisch erfolgversprechend, wie die Stadtratswahl gezeigt hat. Frank hat das Potenzial, jetzt ein bisserl Aufbruchsstimmung zu erzeugen. Und den Vorteil, dass keiner ernsthaft verlangt, dass sie Reiter schlägt. Die CSU hat den Plan, ihr Zeit zu geben, sich zu profilieren.
Bis der populäre Reiter 2026 abtritt und die CSU eine realistische Chance bekommen könnte – auf eine Oberbürgermeisterin.