AZ-Kommentar zum München-Hasser-Buch: Städte-Beschimpfen - ein billiges Konzept

Eine Autorin hat ein Buch geschrieben, in dem 111 Gründe stehen, München zu hassen. AZ-Lokalredakteurin Anja Perkuhn spricht über das Städte-Beschimpfen und sagt: Wer nichts ändern will, soll nicht meckern, sondern gehen.
von  Anja Perkuhn
Städte-Beschimpfen - ein kindisches Ritual. Ein Kommentar von AZ-Lokalredakteurin Anja Perkuhn.
Städte-Beschimpfen - ein kindisches Ritual. Ein Kommentar von AZ-Lokalredakteurin Anja Perkuhn. © Tobias Hase/dpa/AZ

Ach, bitte. Sind wir für das kindische Ritual des schmolligen Städte-Beschimpfens nicht schon zu alt? Jeder Mensch grummelt hin und wieder über Dinge, die ihm nicht passen an dem Ort, an dem er lebt. Aber entweder geht man dann los und ändert etwas. Oder, wenn man nicht will oder kann, geht man weiter: nämlich weg.

Das hat die Autorin getan, immerhin. Das Buch aus ihrem verarbeiteten Leid wird sich wohl verkaufen, Abgrenzung durch Häme zieht ja meistens, auch wenn (oder gerade weil) es ein sehr billiges Konzept ist.

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Träfe man die Dame, müsste man ihr über den Kopf streichen. "Jaja, schwer hattest du’s." Und dann für ihren Seelenfrieden hoffen, dass Berlin für immer perfekt bleibt.

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