AZ-Kommentar: Warum ein Hundeführerschein Sinn macht

In München setzt ein Hundehalter sein Tier unfassbaren Qualen aus - und wird bestraft. Um künftig Tiere und auch Herrchen zu schützen, wäre ein Hundeführerschein sinnvoll, meint AZ-Redakteurin Linda Jessen. 
von  Linda Jessen
Wer einen Hund will, sollte nicht nur zeigen, dass er geeignet ist sondern auch lernen, worauf er sich einlässt.
Wer einen Hund will, sollte nicht nur zeigen, dass er geeignet ist sondern auch lernen, worauf er sich einlässt. © dpa/AZ

Der Hund verrichtet sein Geschäft schon wieder im Auto. Das ist ärgerlich, die Reaktion des Halters in diesem Fall spricht aber schlicht für Überforderung.

Das zeigt, dass ein Hundeführerschein eine wirklich gute Sache sein könnte. Zum einen, weil ein aus Unwissenheit schlecht erzogener Hund nicht nur selbst zu leiden hat, sondern auch gefährlich sein kann – ein nervöses Tier reagiert nun mal unberechenbarer.

Kontrollieren könnte man den Schein bei der ohnehin notwendigen Anmeldung des Fiffis.

Ein zweiter Effekt, der wohl noch wesentlich mehr als die Kontrolle beitragen würde, ist, dass sich Hundehalter in spe im Vorfeld gezwungenermaßen damit auseinandersetzen müssen, was auf sie zukommt. Ein Hund denkt anders als ein Mensch, der richtige Umgang mit ihm will gelernt sein. Und für manch eine Familie stellt sich vielleicht heraus, dass der kleine Beagle doch erstaunlich viel Auslauf braucht.

Die wunderbare Freundschaft mit dem Hund entsteht nur, wenn der Mensch ihn auch versteht.

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