Autohaus-Betrug: Insgesamt 14 Jahre Haft gefordert
"Hochprofessioneller" Millionenbetrug: Im Internet bieten Kriminelle günstige Autos zum Verkauf an, die es gar nicht gibt.
München - Der Schaden ist siebenstellig. Einige der Opfer, die auf Autos zum Schnäppchenpreis gehofft hatten und am Ende mit leeren Händen dastanden, haben immer noch an den finanziellen Folgen zu knabbern. Im Prozess um den Millionenbetrug mit Fake-Autohäusern im Internet wurde nun plädiert.
Auch in diesem Prozess gibt es einen Corona-Aspekt. Eine der Angeklagten – derzeit auf freiem Fuß – ließ sich attestieren, dass es aufgrund ihrer Vorerkrankung für sie zu riskant sei, von Frankfurt nach München zu reisen. Das Verfahren gegen sie musste deshalb abgetrennt werden.
Betrug durch 30 Online-Scheinautohäuser
"Hochprofessionell" sei der Haupttäter vorgegangen, so die Vertreterin der Staatsanwaltschaft. Er und seine Komplizen hätten in Bayern, Hessen und Sachsen Leute dazu gebracht, viel Geld für nicht existente Autos zu überweisen. Mit 20 falschen Identitäten eröffneten sie Konten und schlossen Mobilfunkverträge ab, um ihre Taten zu verschleiern und boten in 30 ebenso falschen Scheinautohäusern im Internet nicht existente Luxusautos an. Der 41-Jährige hatte sich beim Prozessauftakt im Dezember bei den Opfern entschuldigt.
Die Ankläger verlangen am Ende neun Jahre Haft und Unterbringung in einer Entziehungsanstalt für den Hauptangeklagten. Seine beiden mutmaßlichen Komplizen sollen vier Jahre und einen Monat beziehungsweise ein Jahr und einen Monat ins Gefängnis. Die Verteidigerin führt das umfassende Geständnis ihres Mandanten ins Feld, seine Reue und dass er sich während des Prozesses noch einmal bei seinen Opfern entschuldigt hatte – und fordert eine mildere Strafe.
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