Ausweichquartier in Riem: Drohende Blamage

Der Kulturredakteur Robert Braunmüller über den Gasteig-Umbau.
von  Robert Braunmüller
Auf dieser Brache soll die Übergangsphilharmonie stehen.
Auf dieser Brache soll die Übergangsphilharmonie stehen. © Daniel von Loeper

Etwas Besseres als den Tod findest du überall, sagten die Bremer Stadtmusikanten. Bei den Münchner Philharmonikern klingt es im Moment ähnlich: Man ist nicht gegen die Ausweichphilharmonie Riem – so lange sich nichts Besseres findet.
Aber eine Gefahr droht: der bis 2020 laufende, noch nicht verlängerte Fünfjahresvertrag von Valery Gergiev. Der Chefdirigent drängt darauf, die Sanierung schnell durchzuziehen. Zwei, drei Spielzeiten ohne Gasteig könne man durchstehen. Dann werde es schwierig, orakelt er.

Für die Zeit des Gasteig-Umbaus haben die Philharmoniker Gergiev noch nicht verpflichtet. Ihn zu verlieren, würde den internationalen Ruf des Orchesters nachhaltig beschädigen. Es wäre eine Blamage – der Abgang Thielemanns ist noch in bester Erinnerung.

Man mag Gergievs Russland-Connection obskur finden. Aber wer mit Putin umgehen kann, steckt Josef Schmid und Dieter Reiter in die Tasche. Daher: Auf, Herr Gergiev, ins Rathaus! Erklären Sie den Herren, welcher Schaden vier Jahre Bretterbude in Riem anrichten kann! Inspirieren Sie die Herren zu einer besseren Lösung!

P.S.: Über eine Million Bücher müssen während der Gasteig-Sanierung auch noch irgendwo im Stadtgebiet untergebracht werden.

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