Ausgangssperre und Aggression: So war das Wochenende in München

Drei Verletzte nach einer Prügelei im Englischen Garten. Jugendliche feiern und tanzen am Eisbach. Partys an der Isar. Ausgangssperre am Abend. So verlief das Wochenende.
von  Ralph Hub
An der Wittelsbacherbrücke am Freitagabend. Viele Münchner zieht es raus, die Polizei aber auch. Hinter dem rechten Auto sind sogar Polizeipferde zu sehen.
An der Wittelsbacherbrücke am Freitagabend. Viele Münchner zieht es raus, die Polizei aber auch. Hinter dem rechten Auto sind sogar Polizeipferde zu sehen. © Felix Müller

München - Wer sich am Wochenende in der Stadt umgesehen hat, mochte kaum glauben, was alles trotz der am Samstag neu in Kraft getretenen Bundesnotbremse weiterhin noch alles möglich ist.

In der City bummelten die Leute am Samstag entspannt durch die Fußgängerzone. In der Kaufinger- und Neuhauserstraße wuselte es bisweilen wie in einem Ameisenhaufen.

Trotz Notbremse: Picknick an der Isar und Party am Eisbach

Entlang der Isar machten es sich vor allem viele junge Menschen gemütlich. Manche hatten Decken dabei, und veranstalteten im Gras ein Picknick. "Die allermeisten haben sich an die Abstandsregeln gehalten", sagt Polizeisprecher Gordon Winkel, "und wo es nicht so ganz gepasst hat, ließen die Betreffenden vernünftig mit sich reden."

Vor allem an der Reichenbach- und Wittelsbacherbrücke war am Wochenende wieder jede Menge los. Am Freitagabend spielte eine Band am Isarufer, was zusätzliches Publikum anlockte.

Am Samstag trafen sich mehrere Hundert Jugendliche auf der Wiese am Eisbach. Die Menge tanzte ausgelassen. Abstand untereinander hielt kaum jemand ein, wie auf einem Video im Internet zu sehen ist. Die Tanzeinlage dauerte auch nicht sonderlich lange. Spätestens wenn in der Ferne Polizei auftaucht, suchen die meisten Leute das Weite, bevor es Ärger gibt. "Das ist immer ein Katz- und Mausspiel. Aber wir können nicht überall gleichzeitig sein", berichtet ein Beamter.

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Schlägerei im Englischen Garten: Mann bekommt Weinflasche auf den Kopf geschlagen

Zu einer heftigen Prügelei kam es am Samstagnachmittag im Englischen Garten unterhalb des Monopteros. Der Polizei war von Zeugen eine Schlägerei mit rund 50 Personen gemeldet worden. Daraufhin rückten mindestens 20 Beamte unterstützt von Feuerwehr und Sanitätsdienst aus. Als die ersten Beamten eintrafen, flüchteten die meisten Beteiligten. Die Polizei fahndet nach zwei bisher noch unbekannten Schlägern.

Polizei und Feuerwehr nach der Schlägerei im Englischen Garten.
Polizei und Feuerwehr nach der Schlägerei im Englischen Garten. © Nico Hilebrand / BR

Ein 24-Jähriger aus der Nähe von Augsburg bekam eine Weinflasche an den Kopf. Er wurde mit einem Schädelhirntrauma ins Krankenhaus gebracht. Zwei Münchner (22 und 23) wurden ebenfalls durch Schläge verletzt.

Polizei beendet mehrere illegale Partys in Münchner Wohnungen

Kurz vor Beginn der nächtlichen Ausgangssperre um 22 Uhr leerten sich die Straßen. Die Fußgängerzone wirkte wie ausgestorben. In den Isarauen und im Englische Garten gingen die allermeisten nach Hause. Manche feierten später in ihren Wohnungen weiter.

Die Polizei beendete mehrere Partys bei denen sich bis zu 20 Gäste tummelten. "Die Ausgangssperre wurde aber weitgehend eingehalten", sagt Gordon Winkel. Bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt, wenn die Abende noch länger und das Wetter noch schöner wird.

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