Auf geht’s, Bavaria, pack mas wieder

München - Sie schaut sich immer wieder ein bisserl mehr ab von ihrer großen Schwester. Loopings hat sie jetzt etwa auch, einen Freifall-Turm und eine neue schicke Schampus-Bar. Aber das Frühlingsfest, die Mini-Wiesn der Münchner, es eifert nicht, wenn es um ihre Schwester geht. Den Wahnsinn braucht ja auch nicht ein jeder.
Darum soll die Frühlingswiesn heuer wieder ein Familienfest sein, sagen alle, die mitmachen, von den Veranstaltern und Wirten über die Brauerein und bis zu den Schaustellern. Kleiner, gemütlicher und günstiger als das Oktoberfest – wenngleich die Volksfestwelt freilich immer ihre Preise hat. Anstich ist am Freitag um 16 Uhr, dann folgen 17 Festage täglich ab 11 Uhr, Schluss ist um 22.30 Uhr.
Lesen Sie hier: Na Prost! Bier-Streik in München
Richtig zugehen tut’s aber erst einmal am Samstag: Das Rote Kreuz organisiert auf der restlichen Fläche der Theresienwiese den größte Flohmarkt Bayerns. Mit dabei: viel Grusch und Tand, großes Gewusel und unzählige Menschen, die in ihre Handys sagen: „Wenn du Richtung Bavaria schaust, dann bin ich ungefähr...“ Schön ist’s allerweil.
Das P1 macht eine Bierzelt-Bar und senkt die Preise
Auf dem Fest selbst gibt es heuer einige neue Fahrgeschäfte und man kann dort nun nicht bloß Eis, sondern auch gefrorenen Joghurt kaufen. Das zeigt schon: Freilich darf man sich immer wieder was Neues einfallen lassen. Im Grunde bleibt das Frühlingsfest sich aber schon treu.
Herausstechen will da Tina Krätz. Seit sie das kleine Hippodrom von ihrem wiesn-gesperrten Mann Sepp übernommen hat, lässt sie es immer mehr wie das große werden. Zur Mini-Wiesn hat sie jetzt das Dreigespann vom großen Hippodrom vor ihrem Zelt aufstellen lassen. Außerdem hat sie in ihrem Zelt eine Garderobe einrichten lassen, was vor allem an wuseligen Tagen nicht einwandfrei klappen muss, aber an sich schon eine recht gute Idee ist. Den Platz dafür muss man als Wirt ja auch erst mal abzwacken wollen.
Für die Schickeria hat Krätz eine neue Möglichkeit, richtig zu stehen, und zwar an der P1-Bar. Zur Mini-Wiesn zieht das „Oanser“ neben die Bühne ins Hippodrom und schenkt dort Cocktails, Schampus, Longdrings und Corona-Bier im 0,3l-Flaschl aus.
Der Oberbürgermeister lädt zum Frühstück im Riesenrad
„Wir haben dafür die Preise gesenkt“, sagt ein Mitarbeiter beim Aufbau zur AZ. Longdrinks gibt’s ab 8,50 Euro, wer mag, kriegt aber auch die dickeren Schampusflaschen.
Lesen Sie hier: "Bier.Macht.München": Die Münchner Bier-Schau
Die andere große Festhalle, das Augustiner-Zelt Bayernland, gibt sich da bodenständiger und mit einer Gelassenheit, die wahrscheinlich daher kommt, dass die Familie Schöniger das Festzelt heuer zum 45. Mal betreibt. Garderoben habe man übrigens auch, in den Boxen.
Neben dem Mega-Flohmarkt dürfen sich die Besucher auch auf zwei Feuerwerke (22. und 29 April, jeweils Freitag) und den Tag des Brauchtums (1. Mai) mit viel Programm sowie Ausstellungen, etwa mit alten Orgeln, freuen.
Und einmal lädt der Oberbürgermeister sogar zum Frühstück in der Höhe. Am mittleren Festsonntag kann man mit Dieter Reiter und seiner Frau Petra ab 10 Uhr am am Riesenrad Sekt trinken und dann im Riesenrad frühstücken. Das kostet 45 Euro, die nachher für Münchner Schulkinder gespendet werden.