Auer Dult steht in den Startlöchern – ein Besuch bei den Händlern
München - Manche Winkel des Mariahilfplatzes gleichen an diesem Donnerstagmittag einer Geisterstadt: Die Fenster von Schießbude und Baumstriezel-Stand etwa sind mit Rollläden verschlossen, die Wagen im Inneren des Kinderkarussells Sternenland werden von einer Plane geschützt.
Noch wird gewerkelt und aufgebaut
Ein paar Meter weiter wird dagegen noch fleißig gewerkelt, damit am Samstag alles bereit ist, wenn die Auer Maidult eröffnet. Am Kettenkarussell hebt gerade unter den kritischen Blicken eines Arbeiters ein Kran das Kassenhäuschen an seinen Platz.

Unweit davon bereitet Pierre Bussjäger seine Bude vor. Bald können die Besucher hier ihr Glück beim Ringwerfen versuchen. Vor dem runden Stand stehen leere Kisten, in einem Karton warten Süßigkeiten darauf, eingeräumt zu werden. Im Inneren sind schon die Preise aufgestellt, von der Decke hängen Stofftiere.
Ein entspanntes Familienvolksfest
Vorfreude, das ist das Erste, was Bussjäger antwortet, wenn man ihn nach seiner Gefühlslage fragt. Seit 1967 betreibt seine Familie den Stand. Der heute 45-Jährige hat also selbst in seiner Kindheit viel Zeit auf der Auer Dult verbracht, wie er erzählt. Besonders schätzt er die Atmosphäre: Betrunkene gebe es hier nicht, "es ist ein entspanntes Familienvolksfest."

Insgesamt gibt es auf der Auer Dult heuer 254 Stände, von Schmuck über Kunsthandwerk bis hin zu Praktischem wie Bürsten und Geschirr findet man alles. Erstmals ist heuer ein Zauberkünstler dabei, und auch Klassiker wie Riesenrad und Schießbude dürfen nicht fehlen.
Autoscooter: Auer Dult statt Oide Wiesn
Autoscooter sind ebenfalls fester Bestandteil eines jeden Volksfests. Beim Bayern-Crash poliert ein Mitarbeiter gerade die Gefährte, damit sie glänzen. Die Autos sind wie Oldtimer gestaltet, detailreich sind sie bemalt und keines gleicht dem anderen. Normalerweise setzt Betreiber Kurt Geier sie auf der Oidn Wiesn ein, sagt er. Heuer hat er sie erstmals auf die Auer Dult mitgenommen. Nur ein paar Kleinigkeiten müssen noch erledigt werden, bevor es losgeht.
Zum Beispiel tauscht Geier ein paar Gurte an den Autos aus. Alles muss passen, denn nach dem schlechten Wetter der letzten Wochen rechnet der 42-Jährige mit einem "Riesen-Andrang" auf der Auer Dult.

Unmengen von Porzellan
Abseits des Schaustellerbereichs sticht an diesem Mittag zwischen verriegelten Holzbuden ein Stand mit Unmengen von Porzellan ins Auge. Ob Butterdosen, Kaffeetassen, Salzstreuer oder Schüsseln, alles gibt es hier sowohl bunt bemalt als auch in weiß und schlicht. Annalena Reitwießner hat sich extra frei genommen, um ihre Großmutter auf der Auer Dult beim Verkauf der zerbrechlichen Waren zu unterstützen.
Die 21-Jährige, die abseits des Volksfests als Fachkraft für Lagerlogistik arbeitet, war schon als Baby im Kinderwagen mit dabei am Stand, erzählt sie lachend. "Ich freue mich schon die ganze letzte Zeit darauf. Das ist wie Urlaub für mich."
Vorfreude bei den Schaustellern
Auch Heidemarie Steindl ist die Vorfreude anzumerken. Die 67-Jährige kann es kaum erwarten, Stammkunden und neue Gäste mit Fischsemmeln, Bratwürsten oder Maiskolben zu verwöhnen. Ihr Stand ist schon fast fertig. Nur ein paar Sachen müssen noch eingeräumt werden. "Am Samstag geht es ja schon los."
29. April bis 7. Mai, 10 bis 20 Uhr, Familientag am 2. Mai
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