Arnulfstraße: Mann stirbt nach Messerattacke in Hostel

München - Die Stimmung zwischen den drei Männern war bereits angespannt, als sie das spartanisch eingerichtete Mehrbettzimmer im zweiten Stock des A&O Hostels in der Arnulfstraße bezogen. Der 22-Jährige aus Frankreich und ein 31-Jähriger aus Berlin hatten vor etwas drei Wochen schon einmal ein paar Nächte gemeinsam in einem Zimmer in dem Hostel in Neuhausen verbracht.
Messerattacke in München: Streit in Mehrbettzimmer
Die beiden Techniker halfen offenbar beim Aufbau der "Bauma" auf dem Messegelände. Bereits damals gab es Ärger zwischen den Männern. Sie stritten sich darüber, wer im Hotelzimmer wo jeweils seine Kleidung hinlegen darf. Nach dem Ende der größten Baumaschinenmesse trafen sich die beiden Männer am Ostermontag abends wieder in dem Hostel und wieder sollten sie sich ein Zimmer teilen, diesmal allerdings auch mit einem 61-Jährigen aus Marburg-Biedenkopf (Hessen).
Es dauerte gar nicht lange, da gerieten der 22-Jährige und der Berliner wieder in Streit. "Es ging darum, wer seine Kleidung wo im Zimmer verstauen darf", sagt Josef Wimmer, Chef der Münchner Mordkommission. Plötzlich hatte der Franzose ein Messer in der Hand. Er ging damit auf den 31-Jährigen los und stach damit auf ihn ein. Der 61-Jährige aus Hessen versuchte, in dem Streit zu schlichten. Dabei erlitt auch er mehrere schwer Schnitt- und Stichverletzungen.
Messerattacke: Zweites Opfer auf der Intensivstation
Die beiden schwer verletzten Männer flüchteten aus dem Zimmer im zweiten Stock runter in die Lobby. Der 22-Jährige verfolgte sie mit dem Messer in der Hand. Der Berliner und der Hesse brachen schließlich in der Lobby blutüberströmt zusammen. Der Portier verständigte Polizei und Rettungsdienst. Eine Streifenbesatzung, die als erste am Tatort eintraf, leistete Erste Hilfe. Die beiden Verletzten wurden schließlich vom Notarzt ins Krankenhaus gebracht. Dort verstarb der 61-Jährige noch im Lauf der Nacht.
Der Zustand des zweiten Opfers ist nach Angaben der Ärzte weiterhin kritisch. Er wird auf der Intensivstation behandelt. Gegen den mutmaßlichen Täter erging am Dienstag Haftbefehl, er kam in die JVA Stadelheim. Ein Gutachter hat den 22-Jährigen untersucht. "Hinweise auf eine verminderte oder aufgehobene Schuldfähigkeit haben sich dabei nicht ergeben", sagt Oberstaatsanwältin Anne Leiding. Die Kripo ermittelt gegen den Mann wegen Mordes sowie wegen versuchten Mordes. Die Staatsanwaltschaft geht von einer heimtückischen Tat aus niederen Beweggründen aus.
Schon am Freitagnachmittag war es in der Nähe des Stachus zu einer brutalen Auseinandersetzung gekommen, bei der ein 17-Jähriger schwer verletzt wurde.
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