Anzapfen: Ude verliert Fernduell gegen Reiter
München - Ein Fasserl Spaten-Wiesenbier: wie früher! Alt-OB Christian Ude hat zum Feststart angezapft – allerdings nicht draußen, auf der großen, echten Wiesn. Sondern: beim Alten Markt am Dreifaltigkeitsplatz.
Drei Schläge für den Sieg
Und Ude, der Altmeister, verliert das Fernduell im Anzapfen. Während sein Nachfolger Dieter Reiter in der Schottenhamel-Festhalle drei Schläge benötigt, braucht Ude derer vier. Der Stimmung schadet es nicht. "Sehr familiär" sei es zugegangen, bilanziert Ude am Sonntag zufrieden im Gespräch mit der AZ. "Wir müssen sicher nicht bedauert werden."
Alt-OB Ude meidet die Wiesn
Der Alt-OB hatte vorab in der AZ verkündet, wegen der Corona-Risiken heuer den Anstich im Schottenhamel und das dortige Gedränge zu meiden – und lieber in kleinem Rahmen ins Wirtshaus zu gehen. Und auf die Wirtshaus-Wiesn zu gehen – zu der der Alte Markt, wo Ude anzapfte, offiziell gar nicht gehört – das haben sich viele Münchner in den zwei Wiesn-freien Jahren angewöhnt.
Wirtshaus-Wiesn
Heuer nun feiern die Wirte ihre Wirtshaus-Wiesn also erstmals parallel zum großen Fest. Offiziell sind rund 50 Innenstadt-Wirtschaften dabei. Und die haben es zusammen auf 143 Anzapf-Schläge mit dem Schlegel gebracht, wie es gestern offiziell hieß. Gregor Lemke, Sprecher des Vereins der Münchner Innenstadtwirte, ist mehr als zufrieden: "Es war ein wunderbarer Wirtshaus-Wiesn-Start. Überall gab es strahlende Gesichter und gute Stimmung."
Die erste Wirtshaus-Wiesn parallel zum Oktoberfest steht unter dem Motto "Ganz München ist Wiesn". "Die Wirtshaus-Wiesn ist etwas Eigenständiges, eine perfekte Ergänzung zum Oktoberfest. Sie bringt Wiesn-Flair auch in die Innenstadt", schwärmt Wiesnwirte-Sprecher Peter Inselkammer.
Viel los im Hofbräuhaus
Einer der offiziellen Partner ist das Hofbräuhaus. Auch hier war eine Menge los am Wochenende. "Besonders freut uns, dass so viele Münchnerinnen und Münchner in Tracht gekommen sind!", sagt Wirt Wolfgang Sperger. Dass sein Wirtshaus so gut besucht war, dürfte auch mit dem Wetter zusammenhängen. "Und mit dem Bierpreis", so Sperger weiter. Die Maß Oktoberfest Bier gibt es hier nämlich günstiger als auf der Wiesn - für unter 10 Euro.
Nichts geht über die Theresienwiese
Bei aller Freude über die Wirtshaus-Wiesn: So ganz ersetzen kann sie den Bummel auf der Theresienwiese dann vielleicht auch eh nicht. Christian Ude zumindest hat sich mittlerweile entschieden. Der Alt-OB will doch wieder raus gehen in diesem Jahr. Nur wann, wo und ob er auch ins Zelt geht - das ließ Ude gestern noch offen.