Amadeus Danesitz ist tot: Abschied von einem München-Kenner
München - Amadeus Danesitz, am 2. Juni 1961 in München geboren, liebte seine Heimatstadt und alles, was mit ihr zusammenhing.
Es gab kaum eine Frage zur Stadtgeschichte, zum Oktoberfest, zum Bier oder zur Isar, die er nicht beantwortet hätte. Wusste er in seltenen Fällen einmal nicht die hundertprozentige Antwort, lag er zumindest mit seiner Vermutung quasi richtig. Er erledigte fast alle Fahrten mit dem Fahrrad, kannte auch auf diesem Gebiet Schleichwege, nach denen sich so manches Navigationssystem die Finger abgeschleckt hätte.
Durch die starke Verbundenheit zum Oktoberfest und seine langjährige Verbundenheit zur Familie Schottenhamel schrieb er zum 150. Bestehen der Festhalle gemeinsam mit Schorsch Kleesattel eine wunderschöne, höchst aufwändige Familienchronik. Zudem verfasste er den hochgelobten Barguide "Das Beste in München" sowie zahlreiche München-Reiseführer für Marco Polo.
Amadeus Danesitz unterhielt mühelos jeden Biergartentisch
Seine großartigen Fußball- und Olympia-Chroniken sind legendär, sein Schaffen in diversen Verlagen unvergessen. Neben seinem vielseitigen Schaffen war seine Persönlichkeit äußerst einprägsam. Er konnte mühelos einen vollgefüllten Biergartentisch über eine Zeitspanne von vier Maß Bier köstlich unterhalten, ohne dass auch eine Sekunde Langeweile aufgekommen wäre. Seine Stimme war einprägsam, sein Erinnerungsvermögen verblüffend, sein Erzählstil höchst belebend, sein Gemüt wunderbar und erfrischend.
Er war ein Genießer, schätzte gutes Essen und kühles Bier. Bestellte sein Gegenüber eine "Schaumige", sagte er: "Ich mag ein Bier und keine alkoholisierten Luftperlen."
Amadeus Danesitz ist in der Nacht zum Dienstag überraschend nach einer Corona-Infektion verstorben.
München verliert einen großen Geist und einen sehr feinen Menschen.
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