Am Oskar-von-Miller-Ring: Grün-Rot will neuen Platz in München
München - Bekommt München bald einen neuen Stadtplatz? Dafür setzt sich zumindest die grün-rote Rathausregierung ein – die Kreuzung zwischen Oskar-von-Miller-Ring und Brienner Straße soll entsprechend umgestaltet werden.
Der Straßenraum soll an der besagten Stelle neu geordnet werden, einen entsprechenden Antrag haben die Fraktionen SPD/Volt sowie Die Grünen - Rosa Liste am Freitag eingereicht. Der Plan: Die breite Straße soll weichen, dafür könnten dann die derzeit noch voneinander getrennten, kleineren Grünflächen zusammenwachsen. Auch breitere Geh- und Radwege soll es geben.

Mehr Aufenthaltsqualität am "Platanenplatz"
Grün-Rot erhofft sich durch den dadurch entstehenden "Platanenplatz" neben mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer auch mehr Grün und Aufenthaltsqualität. "Die Verkehrssituation ist unbefriedigend. Autos, Radfahrende und Fußgänger*innen – irgendwie haben alle zu wenig Platz, die Verkehrsführung ist undurchsichtig und riskant", schreiben die Fraktionen dazu in einer Mitteilung.
"An der Kreuzung Oskar-von-Miller-Ring und Brienner Straße bekommen Fußgängerinnen und Fußgänger großzügige Wege, mehr Grün und einen Ort, an dem man sich gerne aufhält. Für alle Verkehrsteilnehmenden wird die Situation klarer, besser einsehbar und damit viel sicherer als heute", sagt Andreas Schuster, stellvertretender verkehrspolitischer Sprecher der SPD/Volt-Fraktion.
Altstadt-Radlring führt künftig über die Kreuzung
Über die Kreuzung führt zukünftig auch der Altstadt-Radlring, wofür die Stadt bis zu 13,4 Millionen Euro investieren wird. Im Zuge des Umbaus könnte der Rathauskoalition zufolge dann auch gleich die Kreuzung umgestaltet werden. Nikolaus Gradl, verkehrspolitischer Sprecher der SPD/Volt-Fraktion, geht davon aus, dass von der Umgestaltung auch angrenzende Quartiere profitieren werden. "Das hat beispielsweise der Umbau des Harras in Sendling gezeigt."
Das Mobilitätsreferat soll nun ein entsprechendes Konzept erarbeiten, wie das nördliche Kreuzviertel weiterhin gut erreichbar ist. Über den Antrag wird der Mobilitätsausschuss am 22. September entscheiden.
Kritik von der Opposition: Idee geklaut?
Kritik am Vorgehen gibt es nun von der Opposition – die Stadtratsfraktion der ÖDP/München-Liste ist überrascht vom grün-roten Antrag. Der Grund: Bereits im Juli reichte die Oppositionsfraktion einen Antrag ein, dass am Platz der Opfer des Nationalsozialismus eine neue Grünfläche entstehen soll.
"Leider wollte Grün/Rot im Juli unserer Idee nicht zustimmen. Vorgeschoben wurde damals, dass noch Beratungsbedarf bestehe. Heute dann die Überraschung: Der Rathaus-Regierung gefällt unser Antrag doch so gut, dass sie ihn mit ihrem Logo selbst einreichen. Politik und Fairplay schließen sich scheinbar mal wieder aus", heißt es in einer Mitteilung von Freitag.
Sonja Haider, Mobilitätspolitische Sprecherin der ÖDP, hofft nun auf eine schnelle Umgestaltung des Platzes, schießt gleichzeitig aber Spitzen in Richtung der Rathauskoalition. "Wenn die Rathausregierung unsere Ideen schon klauen muss, wären wir dankbar, wenn sie sie wenigstens so schnell wie möglich umsetzen würden – teure Visualisierungen bringen uns nämlich alle nicht voran!"
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