Am Harthof: Spieler prügeln sich krankenhausreif
"Da war von Anfang an Brisanz drin, es ging um den Aufstieg“, beschreibt Joachim Horn, Vorsitzender des TSV 54-DJK München, die Ausgangslage vor dem Spitzenspiel in der A-Klasse bei den Griechen vom FC Pontos München. Später flogen dann die Fäuste auf der Bezirkssportanlage Am Harthof in der Wegenerstraße. Amateurfußball mit Profibox-Einlage. Am Ende musste die Polizei zu einem Großeinsatz ausrücken, um zu schlichten.
Bei der Frage, wie es zu der Schlägerei gekommen ist, da scheiden sich die Geister. Laut TSV-54-Chef Horn war die Beleidigung eines Pontos-Spielers der Grund. „Geh doch heim und f ... deine Mutter“, soll der zu seinem Gegner gesagt haben, als am Samstagnachmittag beim Spielstand von 2:2 gerade noch zwei Minuten zu spielen gewesen wären. Das habe der Vater des Beleidigten gehört und daraufhin das Spielfeld gestürmt. Keine gute Idee, denn beim anschließenden Handgemenge bekam der Vater eine Faust ins Gesicht und musste mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ins Krankenhaus – wie drei weitere Spieler auch.
Aber die griechische Seite hat ebenfalls Opfer zu beklagen. Michail Eleftheriadis, Leiter der Pontos-Jugendabteilung: „Auch von uns wurden drei Spieler krankenhausreif geprügelt, auf einen haben gleich fünf TSV-54-Spieler eingetreten, obwohl der Junge schon am Boden lag. Die Ärzte sagen, dass er großes Glück hatte, weil ein Tritt nur knapp die Wirbelsäule verfehlt hat.“
Fest steht, dass nach 20-minütiger Massenkeilerei mit rund 15 Beteiligten auf jeder Seite die Polizei anrückte. TSV-54-Vorsitzender Horn: „Es waren so 20 bis 30 Beamte im Einsatz und zwei Krankenwagen kamen auch. Die Polizei hat die Personalien aller Beteiligten aufgenommen und die Spielerpässe kassiert. Die hatten sicher zwei Stunden zu tun.“
Bedroht, bespuckt, verprügelt: Das Leiden der Schiedsrichter
Pontos-Anhänger Eleftheriadis: „Das Schlimme ist, dass wir wegen unserer Verletzten die ganze Nacht im Krankenhaus bleiben mussten, dabei ist doch am 1. Mai das griechische Osterfest. Das hatten wir uns natürlich anders vorgestellt.“
Auch sportlich haben sich beide Vereine mit der Prügelei und dem anschließenden Polizeieinsatz keinen Gefallen getan. Der Schiedsrichter hat die Partie in der 88. Minute abgebrochen, wie sie vom Bayerischen Fußballverband gewertet werden wird – völlig offen. Eleftheriadis: „Wir werden natürlich auch Rechtsanwälte einschalten. Die Geschichte wird Konsequenzen haben.“ Das verspricht die andere Seite auch ...