Alkoholverbot am Viktualienmarkt: Bier nur im Anzug

Leben und leben lassen: Das war einer der Lieblingssprüche meines Opas. Doch die Toleranz aus Opas Zeiten ist aus der Mode.
Wen stört es, wenn sich ein paar Freunde am Viktualienmarkt treffen und eine Halbe gönnen? Tun sie das im Biergarten, in dem die Maß acht Euro kostet, ist alles in Ordnung. Dann ist das Münchner Lebensart.
Ein Biergarten darf man feiern - ein paar Meter weiter nicht
Im Biergarten unterm Maibaum darf man feiern, manchmal sogar laut sein und sich streiten. Tut man das ein paar Meter weiter am Brunnen, sieht die Sache schon ganz anders aus. Wenn man dann auch noch sein Bier aus dem Supermarkt mitbringt, dann sehen manche die Ordnung in "Münchens guter Stube“ gefährdet. Steht man zudem im T-Shirt oder gar mit nacktem Oberkörper herum, ist das für manche offenbar schon pure Anarchie. Dann muss die Polizei her.
Es sei denn, der Mann mit der Bierflasche in der Hand trägt einen teuren Anzug. Dann ist es natürlich wieder die gefeierte Münchner Lebensart.
Doch was machen die, die sich nicht eine Maß für acht Euro im Biergarten leisten können? Müssen die deshalb künftig alle daheim bleiben? Armes München.
Lesen Sie hier: Pöbel-Verbot am Viktualienmarkt: Parteien entsetzt