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Agentur-Chefin verrät Preise und Vorlieben der Münchner Kunden – so läuft ein Treffen mit einer weiblichen Begleitung ab

Im zweiten Teil der AZ-Serie "Escort-Report: Das lukrative Geschäft in München" enthüllt die Münchner Agentur-Chefin, wie ein Treffen mit einer weiblichen Begleitung abläuft, was die Männer für ein sogenanntes "Pauschalangebot" zahlen und was die Vorlieben der internationalen Gäste in München sind.
von  Steffen Trunk
Oftmals beginnen und enden die Treffen in Hotelzimmern außerhalb des Sperrgebiets (Symbolfoto)
Oftmals beginnen und enden die Treffen in Hotelzimmern außerhalb des Sperrgebiets (Symbolfoto) © imago/Pond5

München - Es ist eine Branche, die in der Öffentlichkeit selten Aufmerksamkeit bekommt und bei vielen als verpönt gilt. Dabei kommen dort lukrative Geschäfte zustande. In der AZ spricht eine Münchner Escort-Agentur-Inhaberin über ihre Erfahrungen und Erlebnisse. Im zweiten Teil der AZ-Serie geht es um den Ablauf eines Dates, die Bezahlung und die Vorlieben der internationalen Männer in München.

Agentur-Chefin: Chinesen und Amerikaner buchen auch Dinner

"Während der durchschnittliche chinesische oder amerikanische Kunde neben dem erotischen Aspekt auch die Dinner-Begleitung bucht, wählt der Geschäftsmann aus den Arabischen Emiraten eher nur den käuflichen Sex", erklärt Agentur-Chefin Susanne H. der AZ. Seit 2015 betreibt sie eine Firma ("Royale Escort"), die ausschließlich weibliche Escorts über ein Online-Buchungsformular vermittelt. Interessierte Männer können dort expliziert nach Outfit-Wünschen, Fantasien und Fetischen auswählen – und auch angeben, ob sie eine Abendbegleitung, ein sogenanntes Overnight oder gar eine Frau für einen Kurztrip suchen.

"Es gibt Männer, die vor allem aufgrund ihres Berufes selten die Nähe einer Dame genießen können, was oft ein Anreiz für eine Buchung ist", weiß die Escort-Inhaberin. Ihr Münchner Durchschnitts-Kunde sei zwischen 35 und 40 Jahre alt. Es gebe aber auch reiche Münchner Söhne, die mit ihren jungen Jahren schon zur Stammkundschaft zählen.

In der AZ-Serie "Escort-Report: Das lukrative Geschäft in München" gibt eine Agentur-Inhaberin exklusive Einblicke in ihre Arbeit mit Frauen, die als Begleiterinnen von geldigen Männern in München gebucht werden können.
In der AZ-Serie "Escort-Report: Das lukrative Geschäft in München" gibt eine Agentur-Inhaberin exklusive Einblicke in ihre Arbeit mit Frauen, die als Begleiterinnen von geldigen Männern in München gebucht werden können. © imago

Escorts haben Online-Profil: Gesicht sieht man erst nach Registrierung 

Im Profil der Frauen sind der erotische Service, die Mindestbuchdauer und die Kosten aufgelistet. Die Gesichter der Escorts kann man erst nach einer Registrierung auf der Website sehen.

Die Escort haben Online-Profile, in denen die Preise für deren Dienste stehen. Über ein Buchungsformular kann man dann ein Treffen vereinbaren.
Die Escort haben Online-Profile, in denen die Preise für deren Dienste stehen. Über ein Buchungsformular kann man dann ein Treffen vereinbaren. © ho

Münchner Escort-Chefin: "Je natürlicher die Frau, desto höher der Preis"

Escort-Chefin Susanne H. erklärt der AZ: "Das Honorar hängt vom Gesamtpaket ab. Je natürlicher, attraktiver und aufgeschlossener die Frau ist, desto höher ist der Preis für den Kunden. Die Mindestbuchungsdauer beginnt bei 1,5 Stunden und liegt bei 650 Euro. Der Kunde entscheidet dann, ob er die Dame länger buchen möchte und gegebenenfalls ein Dinner mit einplant." Die Kosten hierfür variieren. Wünscht sich der Kunde eine vierstündige Gesellschaft, dann muss er dafür bis zu 1.400 Euro bezahlen. Ein Abendessen mit Übernachtung kostet 2.300 Euro. Für eine 24-stündige Begleitung sind bis zu 3.000 Euro fällig. Für zwei volle Tage muss der Mann in München 5.500 Euro zahlen. Will er verreisen, wird ein Reisehonorar verlangt.

"Pauschalangebot": Keine Extra-Kosten für sexuelle Handlungen 

Es handelt sich dabei um ein "Pauschalangebot", erklärt Susanne H. der AZ. Der Mann muss keine Extra-Kosten für gewisse sexuelle Dienste zahlen. Alle erotischen Handlungen, die im Steckbrief der Frauen stehen, seien damit inklusive. Besonders beliebt sei unter ihren Kunden auch die sogenannte "Girlfriend-Erotik". Dabei gibt die Escort vor, Gefühle wie in einer Partnerschaft zu zeigen. Neben Zärtlichkeiten und Streicheleinheiten werden auch Zungenküsse ausgetauscht, so die Agentur-Chefin. Auch Geschlechtsverkehr ist inbegriffen. 

Treffen mit Escort in München: So ist der Ablauf eines Dates

Der Kunde hat vor dem Treffen keinen direkten Kontakt zur Escort. Agentur-Chefin Susann H. kommuniziert mit dem Mann und macht den Service aus. Die Preise für ihre 21 Frauen hat die Münchnerin im Kopf. Sie betont aber, dass es kein Feilschen gebe, denn: "Die Honorare stehen ja im Online-Profil." Das Date beginnt meist in einem Restaurant, einer Bar oder in der Hotel-Lobby. Die Escort macht ebenso Hausbesuche. Auch die Frau hat den Kunden vorab nicht gesehen.

Hygiene ist ein Muss: Andernfalls lehnen manche Escorts ab 

Und was passiert, wenn die Escort mit dem Kunden überhaupt nicht klarkommt? "Im Regelfall lässt sich die Frau immer auf den Mann ein, egal welche Nationalität oder Hautfarbe er hat. Nur bei sehr unhygienischen Männern lehnen manche Escorts freundlich ab", sagt Agentur-Chefin Susanne H. zur AZ.

Domina nicht besonders gefragt unter Kunden in München

Auch eine Domina ist im Angebot der Escort-Agentur. Jegliche Rollenspiele mit der Herrscherin seien möglich. Der Service von Lady Loren beinhaltet BDSM, Demütigung, Erniedrigung, Fisting, Analbehandlung, Fixierungen und Fußerotik. Ausgeschlossen sind gesundheitsgefährdende Handlungen, Verstümmelungen oder rechtswidrige Tätigkeiten. 1.050 Euro muss Mann für fünf Stunden oder sechs Stunden mit Dinner auf den Tisch legen. Gebucht wird dieser Service bei der Münchner Agentur von Susanne H. aber nur sehr selten: "Ich schätze, das betrifft eine von 100 Buchungen."

AZ-Serie: "Escort-Report: Das lukrative Geschäft in München"

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