Ärger um Parkplatzwegfall: Stadt will Gehwegparken verhindern

Die Stadt hat in mehreren Straßen Halteverbots-Schilder aufstellen lassen. Das soll Gehwegparken verhindern, Anwohner sind sauer.
Lukas Schauer |
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In mehreren Straßen wie hier in Berg am Laim hat die Stadt Halteverbote aufstellen lassen.
In mehreren Straßen wie hier in Berg am Laim hat die Stadt Halteverbote aufstellen lassen. © CSU-Fraktion/Fabian Ewald

München - In Bogenhausen und Berg am Laim stehen seit einigen Tagen plötzlich Halteverbotsschilder in Straßen, in denen vorher Anwohner geparkt haben - vornehmlich dabei halb auf Gehwegen. In manchen Straßenzügen im Osten Münchens (etwa rund um das Karree Gebelestraße/Niedermayerstraße/Amberger Straße in Bogenhausen) ist so mehr als die Hälfte der Parkplätze nicht mehr nutzbar.

CSU-Stadtrat Fabian Ewald hat den Sachverhalt nun zum Thema einer Anfrage an OB Dieter Reiter (SPD) gemacht. "Zu Hunderten sprießen aktuell Halteverbotsschilder in Wohngebieten aus dem Boden. Statt intelligent bekannte Engstellen zu entschärfen, werden in ganzen Straßenzügen die Parkplätze gestrichen, auch wenn dort bisher keine größeren Probleme bekannt waren", sagt Ewald. In den Anwohnerstraßen sei das teilweise Gehwegparken seit Jahrzehnten tolerierte Praxis gewesen, so der CSUler.

Früher parkten hier vor allem Anwohner - aber oft halb auf dem Gehweg.
Früher parkten hier vor allem Anwohner - aber oft halb auf dem Gehweg. © CSU-Fraktion/Fabian Ewald

Umstrittenes Gehwegparken: Stadt erlässt Halteverbote

Die Halteverbote sorgten nun vor allem bei den Anwohnern für Missfallen, da diese jetzt durchs Viertel fahren müssten, um einen Parkplatz zu finden. "Mit einer vernünftigen Verkehrspolitik hat das nichts zu tun. Wir fordern Aufklärung über das Ausmaß und die Gründe für dieses Vorgehen", so Ewald.

Die Anwohner sind sauer - und wollen das Halteverbot nicht hinnehmen.
Die Anwohner sind sauer - und wollen das Halteverbot nicht hinnehmen. © CSU-Fraktion/Fabian Ewald

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Er will nun unter anderem von der Verwaltung wissen, in wie vielen Straßen diese Halteverbote aufgestellt worden sind und warum von der bisherigen Praxis, das Gehwegparken zu dulden, abgerückt wird. Der "Bild" sagte das Mobilitätsreferat, dass sich im Viertel rund um Ortnit- und Grosjeanstraße Anwohner über zugeparkte Gehwege beschwert hätten und diese Parkplätze eh nie legal gewesen seien. Das Referat erarbeite aber derzeit eine Beschlussvorlage zum generellen Umgang mit Gehwegparken. Die Angelegenheit wird also so oder so noch Thema im Stadtrat werden.

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  • Doris_Stetter am 27.02.2021 16:32 Uhr / Bewertung:

    Ob man diese Veränderungen mag oder nicht: Fakt ist, dass die Stadt wächst und sich der freie Raum verdichtet. Dazu kommt, dass immer mehr (und immer größere) Autos unterwegs sind. Das freut zwar die bayerischen Autobauer und die ihnen nahestehende Parteien, belastet aber die Menschen in München, vor allem als Fußgänger oder Radfahrer. Damit diese Verdichtung noch erträglich bleibt, müssen die Autos weichen. Nichts spricht für sie: Sie sind schmutzig, laut, gefährlich und rauben zuviel Platz. Klar ist: Wer wegen Behinderung oder aus notwendigen Transportgründen auf sie angewiesen ist, soll sie uneingeschränkt nutzen können. Aber für uns allermeiste gilt: Es ist die Zeit, dass sich was ändert. Wir müssen mehr Rücksicht aufeinander nehmen, anders geht es nicht mehr.

  • Mobilitätsfreund am 27.02.2021 19:07 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Doris_Stetter

    "Studie zum Breitenwachstum von Autos: Plus 12 cm seit 1990 - Unsere Autos werden immer fetter. Verfasst am 07.05.2018
    Neuwagen werden immer breiter gebaut und brauchen mehr Platz auf den Straßen und beim Parken. Eine Belastungsprobe für Stadtplanung, Infrastruktur und Fahrer.

    Duisburg - Das Durchschnittsauto ist seit 1990 deutlich in die Breite gegangen. Maß es damals im Mittel noch 1,679 Meter, sind es heute 1,802 Meter – ein Plus von 12,3 Zentimetern beziehungsweise 7,3 Prozent, wie das Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen ermittelt hat.

    Die breitesten Neuwagen hat aktuell Ford im Programm, mit durchschnittlich 1,845 Metern übertrifft die Marke selbst Mercedes, die mit 1,840 Metern auf Rang zwei landet. (...) Technische Gründe für das Breitenwachstum bei Autos gibt es laut CAR nicht.
    Möglicherweise spielt auch deren wachsender Körperumfang eine Rolle (...).
    Quelle: Motor-Talk
    Die Autolobbypartei csu findet dies sicherlich gut: Wampe braucht Auto.

  • Mobilitätsfreund am 27.02.2021 15:10 Uhr / Bewertung:

    Nochmals: Man muss die Luftbilder anschauen. Und was muss man da sehen? Fast bei jedem Haus ist ein Garage zu erkennen. Manchmal sogr für zwei Autos und manchmal sogar einen zweiten Abstellplatz auf dem Grundstück in Form einer Ausfahrt.
    Also sollte das Parken des Autos auf dem Grundstück kein großes Problem sein.
    Das Problem ist, dass die Garagen mit Wohlstandsartikel zugestellt sind. Jetzt die Frage an die csu: Warum soll die Gemeinschaft für private Parkplätze sorgen, wenn der private Eigentümer seine Garage mit seinen anderen Gegenständen zustellt?
    Autogarage nennt sich deswegen Autogarage/Carport, weil man dort das Auto auf dem eigenem Grundstück abstellen soll (Stellplatznachweis und Baugenehmigung).
    Wenn diese Garage mit Wohlstandsgegenständen zugestellt sind, wäre ist diese ja ein Dachboden oder ein Keller und keine Autogarage. Hat die csu dafür auch eine Erklärung?
    Und jedes weitere private Auto ist ein Problem des Halters und keine Problem der Steuerzahler.

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