"Absolut widersinnig": Stadt München klagt wegen Bettensteuer gegen den Freistaat

Weil der Freistaat ein bayernweites Verbot der Bettensteuer ausgesprochen hat, klagt die Stadt München nun. Der Stadtrat hatte die spezielle Übernachtungssteuer bereits beschlossen.
AZ/dpa |
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Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter kann nicht nachvollziehen, weshalb der Freistaat die Bettensteuer verbietet.
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter kann nicht nachvollziehen, weshalb der Freistaat die Bettensteuer verbietet. © Matthias Balk/dpa

München - Nach dem bayernweiten Verbot von lokalen Übernachtungssteuern hat die Stadt München beim Verwaltungsgericht Klage gegen den Freistaat eingereicht.

"Das Verbot ist ein erheblicher Eingriff in die kommunale Selbstverwaltung, das will ich so nicht hinnehmen", sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Mittwoch in München. Es sei im Übrigen "absolut widersinnig, wenn uns die Regierung von Oberbayern bei der Genehmigung des Haushalts dringend bittet, unsere Einnahmesituation zu verbessern, der Freistaat uns aber im gleichen Atemzug genau das verwehrt".

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Stadtrat hatte Bettensteuer beschlossen

Der Stadtrat der Landeshauptstadt hatte am 1. März eine Satzung für eine Übernachtungssteuer beschlossen. Konkret ging es um fünf Prozent, die volljährige Hotelgäste auf ihren Übernachtungspreis obendrauf zahlen sollten – nicht aber auf Zusatzangebote wie Frühstück oder Sauna. In anderen Städten in Deutschland gibt es eine solche Übernachtungssteuer schon länger.

Die Regierung von Oberbayern hatte jedoch die Umsetzung der Steuer unter Verweis auf das vom Landtag am 10. März geänderte Kommunalabgabengesetz untersagt, wogegen die Landeshauptstadt nun Rechtsmittel einlegt. Die Stadt behalte sich zudem weitere juristische Schritte wie eine Popularklage vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof vor, hieß es weiter.

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32 Kommentare
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  • muc_original_nicht_Plagiat! am 25.05.2023 16:25 Uhr / Bewertung:

    an dieser Stelle muss ich aber aus Fairnessgründen sagen: respekt vor der Meinungsfreiheit auf diesen Kommentar. es werden alle kritischen Stimmen ungekürzt und unzensiert veröffentlicht, auch zugespitzte Stimmen, solange vernünftig formuliert - das weiß ich sehr zu schätzen.

    Wenn ich darf, würde ich mir erhoffen und darum bitten, dass diese Offenheit und Kritikfähigkeit hier zur Regel würde. Also tagsüber unter der Woche, aber auch abends unter der Woche ... sowie an den Wochenenden ebenfalls zu allen Zeiten. Unabhängig davon, wer in der Online-Redaktion gerade für die Forentätigkeiten zuständig/eingeteilt ist grinsen ... denn ich erlaube mir, zu sagen, dass mir das manchmal recht subjektiv vorkommt, wann was veröffentlicht wird, und wann was nicht, pardon für den Eindruck und die Kritik

    Aber hier: großartig! Danke !

  • muc_original_nicht_Plagiat! am 25.05.2023 14:14 Uhr / Bewertung:

    von DEHOGA-Homepage: "Die DEHOGA lehnt Bettensteuern, Kultur- und Tourismusförderabgaben aus ordnungspolitischen, steuersystematischen und rechtlichen Gründen ab. Das Herausgreifen einer einzelnen Branche ist inakzeptabel. (...) die Begründung mit wirtschaftlich positiven Effekten des Kulturtourismus für die Hotellerie ist nicht überzeugend: Auf der anderen Seite trägt die Hotellerie durch eigenfinanzierte Marketingmaßnahmen selbst erheblich zur Belebung des Tourismus bei .Die Bettensteuer sorgt dafür, dass die positiven Effekte, insbesondere Investitionen vor Ort, nicht stattfinden können. Die Beherbergungsbetriebe sind wichtige Leistungsträger vor Ort, sie schaffen Arbeitsplätze und machen unsere Innenstädte lebenswert. (...)kontraproduktiv in Zeiten hoher Inflation und explodierender Energiepreise - jetzt über neue Belastungen der Hotels und ihrer Gäste nachzudenken. (sagt der Geschftsführer)

  • Der wahre tscharlie am 24.05.2023 17:47 Uhr / Bewertung:

    "Das Verbot ist ein erheblicher Eingriff in die kommunale Selbstverwaltung, das will ich so nicht hinnehmen", sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Mittwoch in München."

    Genau das ist der Punkt. Man stelle sich vor, irgendeine Kommune hat etwas für sich beschlossen und dann kommt der Freistaat daher und sagt, nö, is nicht. Das verbieten wir dir. Und wenn du dich nicht dran hälst, ändern wir gleich mal das Gesetz. Wohin soll das führen????

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