Abpfiff: Schlussverkauf bei Sport Münzinger im Rathaus

Münchens ältester Sportladen schließt. Das Kerngeschäft, der Fußball, läuft nicht mehr.
Autorenprofilbild Victoria Kunzmann
Victoria Kunzmann
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
4  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Startschuss des Schlussverkaufs bei Sport Münzinger: Eine rund 200 Meter lange Schlange hat sich am Donnerstagvormittags ums Rathaus gebildet.
Rico Güttich 6 Startschuss des Schlussverkaufs bei Sport Münzinger: Eine rund 200 Meter lange Schlange hat sich am Donnerstagvormittags ums Rathaus gebildet.
Die prunkvolle Fassade von Sport Münzinger gibt's heute noch ...
Münzinger 6 Die prunkvolle Fassade von Sport Münzinger gibt's heute noch ...
... wie früher. Der Schriftzug hat sich dafür öfter geändert.
Münzinger 6 ... wie früher. Der Schriftzug hat sich dafür öfter geändert.
1904 zog Hermann Münzinger mit seinem Sportladen ins Rathaus.
Münzinger 6 1904 zog Hermann Münzinger mit seinem Sportladen ins Rathaus.
Das Bayern-Laiberl - von Münzinger.
Münzinger 6 Das Bayern-Laiberl - von Münzinger.
Sepp Herberger bedankte sich für die Fußbälle.
Münzinger 6 Sepp Herberger bedankte sich für die Fußbälle.

München - Das Rathaus war viele Jahre das Paradies für Fußballer und Fußballfans – nicht nur wegen der häufigen Meisterfeier des FC Bayern auf dem Rathausbalkon. Ein paar Etagen weiter unten, im Erdgeschoss, hat Sport Münzinger das größte Angebot an Fußballbekleidung und Fußballschuhen in München. Noch. Denn Ende des Jahres ist Schluss, nach mehr als 130 Jahren.

Schlussverkauf bei Sport Münzinger

Seit Donnerstag läuft der Schlussverkauf, mehrere Tausend Fußballschuhe, Trikots, Fanschals, Bälle, Laufshirts müssen raus.

Fußball und Münzinger – das passte in München einfach immer zusammen. Schon Ende des 19. Jahrhunderts, als der Münzinger zum Königlichen Bayerischen Hoflieferanten bestellt wurde. Lange hat Münzinger die Münchner Fußballmannschaften ausgestattet, auch nach dem Zweiten Weltkrieg. Münzinger hat nicht nur die Bayern-Trikots hergestellt. 1954 lieferte Münzinger die Spielbälle für die Fußball-Weltmeisterschaft. Sepp Herberger, Trainer der deutschen Nationalmannschaft, schickte sogar einen Dankesgruß nach München zu Münzinger.

Die Pandemie trifft den Sport und den Verkauf von Sportartikeln hart. Schon vorher lief das Geschäft mühsam, doch die Corona-Krise erschwerte das Geschäft noch mehr, wie Sport Schuster, zu dem Münzinger gehört, mitteilte. Die Fußball-EM wurde auf 2021 verschoben, die Bundesliga und viele europäische Ligen starten später in die Saison – Trikots sind da gerade nicht besonders heiß begehrt.

Auch die Einnahmen durch Touristen, die sich während ihres München-Urlaubs doch endlich mal ein Bayern-Trikot gönnen, sind stark geschrumpft. Trikots sind vielen inzwischen zu teuer – das Bayern-Laiberl mit Flock kostet 104 Euro – und auch die Nationalelf sorgt nicht für Glücksmomente bei den Fans.

Wenn die Fußballlust zurückkehrt, findet man das Sortiment
von Münzinger teilweise im Stammhaus ein paar Meter weiter in der Rosenstraße. Viele der 20 Mitarbeiter sollen im Stammhaus übernommen werden.

Lesen Sie auch

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
4 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • DaMamaIhrBua am 03.09.2020 11:50 Uhr / Bewertung:

    Jetzt stehen die Aasgeier an.

    104 Euro für ein Trikot? Mehr als fünf Euro Herstellungskosten werden da nicht vorhanden sein.

  • am 03.09.2020 10:25 Uhr / Bewertung:

    Ich hoffe sehr, die 4500 Amateur vereine unter dem Dach des BFV schließen sich zu einer Klage gegen die bayr. Staatsdiktatur zusammen.
    So kann es nicht weitergehen.

  • am 03.09.2020 08:48 Uhr / Bewertung:

    Klar an jeder Ecke ein vom FCB betriebener Shop - da hat doch jeder Besucher die Nase voll - denn diese Firma "stinkt". Erst, wenn noch die Gastronomie aufgemacht wird. Da wird doch Krätz i. S. Steuer dagegen ein Waisenknabe gewesen sein!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.