Abgedreht: Wenn beim Fotoshooting nicht alles nach Plan läuft

AZ-Fotograf Sigi Müller ist nicht nur ein leidenschaftlicher Stadtspaziergänger, sondern er setzt auch die Teilnehmerinnen im Model-Contest Schöne Münchnerin ins rechte Licht. Bei diesen Shootings läuft nicht immer alles so wie geplant.
München – Vermutlich haben Sie als AZ-Leser die Vorstellung der Kandidatinnen für die Wahl zur Schönen Münchnerin verfolgt. Jetzt sind die Fotos im Kasten. Die Shootings waren spannend, oft passierten unvorhergesehene Dinge. Redakteure Tim Wessling und ich waren wie immer gemeinsam mit den Mädels unterwegs. Es gab fast nichts, was wir nicht irgendwie hinbekommen hätten. Unmögliche Ideen wurden – so gut es ging – doch noch möglich gemacht.
Elena etwa wollte gerne Bilder in der blauen Stunde, so stand sie in einem wunderbaren Kleid vor der Oper. Beleuchtet mit LED-Lampen (der Strom kam aus meiner mobilen Steckdose) und den Scheinwerfern zufällig vorbeifahrender Autos.
Bestimmt können Sie es sich ausmalen: Da setzen wir Kandidatin Lara im Skatepark hin und lassen einen BMX-Profi mit dem Radl ganz knapp über unsere Kandidatin springen. Einfach für uns, weniger für Lara. Aber es hat toll geklappt. Allerdings zog während des Shootings hinter der Halfpipe eine schwarze Wetterwand hoch.
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Beim zweiten Teil des Shootings standen wir in einem Feld in der Nähe des Ammersees, das Licht verschwand – und es regnete in Strömen. Immer wenn das Trommeln auf dem Blechdach etwas leiser wurde, sprangen wir aus den Autos: Lichter an, in die Kamera gelächelt. Ich mag diese Bilder besonders.
Karina hatte sich zunächst gar nicht vorstellen können, dass sie morgens um 5 Uhr am Ammersee schon funktioniert. Doch dann erschien sie pünktlich und gut gelaunt. Mit ihren Lockenwicklern auf dem Kopf sah sie ganz bezaubernd aus.
Wie bekommen wir Wind in Annikas Haare bei dem Flugzeug-Shooting? Diese Frage hätte Heidi Klum mit riesigen Windmaschinen gelöst. Im rechten Moment ging unser Hausmeister mit dem Laubbläser vor meiner Wohnung auf und ab. Schwupps, schon lag das Teil in meinem Auto. Tim hatte offensichtlich Spaß damit.
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Um das Dirndl-Outfit für Hannah zusammenzustellen, durften wir allein in die heiligen Hallen von Designerin Lola Paltingers Atelier – nach einigem Hin und Her stand die Auswahl fest. Lola war im Ausland und konnte nicht dabei sein, aber dank moderner Technik funktionierte die Absprache mit der Expertin dann doch.
Als Patricia auf den unteren Sockel der Hackerbrücke kletterte, sahen uns einige Asiaten misstrauisch zu. Sie gingen davon aus, dass sie sich runterstürzen wollte. Immerhin fast 1,70 Meter bis zur Straße. So gäbe es zu jedem der elf Shootings eine Menge Geschichten zu erzählen. Nur so viel: Es hat großen Spaß gemacht. Alle elf Mädchen waren wirklich sehr nett und einsatzbereit; jede hat es verdient zu gewinnen. Ich habe schon gewonnen, denn es war – wie immer – eine herrliche, aufregende Zeit.
In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller