Ab morgen wieder Streiks: Flughafen und Kitas betroffen

München/Nürnberg - Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes erhöhen die Gewerkschaften in dieser Woche noch einmal den Druck. Die Auswirkungen dürften dann auch im Großraum München deutlich zu spüren sein. Am Dienstag soll es dort unter anderem Warnstreiks in städtischen Kindergärten und Kitas geben, am Mittwoch sind Beschäftigte am Flughafen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
Warnstreiks soll es aber auch in Augsburg, Regensburg, Würzburg, Ingolstadt und in anderen Städten und Gemeinden in Bayern geben. In Würzburg soll beispielsweise auch die Straßenbahn bestreikt werden.
MVG streikt nicht
Für Dienstag rechnet die Gewerkschaft Verdi damit, dass rund 1500 Beschäftigte in und um München dem Streikaufruf folgen werden. Für den Vormittag sind eine Demonstration und eine Kundgebung in der Innenstadt geplant. Neben Kitas sollen die Stadtwerke inklusive der Bäder, aber ohne die Münchner Verkehrsgesellschaft, die Müllabfuhr, Straßenreinigung und Baureferat betroffen sein.
Na Prost! Bier-Streik in München
In Freising hingegen sind auch Beschäftigte der Stadtwerke, des Klinikums und des Landratsamts zu Warnstreiks aufgerufen. Auch andere Gemeinden sind betroffen.
Ausweitung der Streiks möglich - Flugausfälle denkbar
Ob und wie viele Kitas am Dienstag in München schließen müssen, konnte eine Verdi-Sprecherin heute noch nicht sagen. Die Gewerkschaft droht aber bereits mit einer Ausweitung der Warnstreiks, sollten die Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite nicht vorangehen. "Falls die Arbeitgeber nicht mitziehen, sind wir auch auf eine Ausweitung des Arbeitskampfes vorbereitet", erklärte der Verdi-Geschäftsführer für München und die Region, Heinrich Birner.
Am Mittwoch werden vor allem Flugreisende die Auswirkungen zu spüren bekommen.Die Beschäftigten der Flughafen München GmbH, der Aeroground GmbH und Sicherheitsgesellschaft am Flughafen München GmbH sind alle aufgefordert, ihre Arbeit den ganzen Tag über einzustellen. Somit sollten sich Reisende auf längere Wartezeiten vor allem beim Check-In und der Abfertigung der Flugzeuge einstellen. Am Mittwoch vergangener Woche hatte das Sicherheitspersonal bereits für drei Stunden einen ersten Warnstreik veranstaltet.
Die Gewerkschaft empfiehlt den Fluggästen, die für Mittwoch einen Flug gebucht haben, sich bei ihrer Airline zu erkundigen, ob mit einer Annullierung zu rechnen ist.
Verdi fordert für die zwei Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen unter anderem sechs Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber haben inzwischen drei Prozent mehr Lohn und Gehalt für zwei Jahre geboten, was die Gewerkschaften aber ablehnten. Die dritte Verhandlungsrunde ist am 28. und 29. April. Bereits vergangene Woche hatte es viele Warnstreiks in Bayern gegeben.