9-Euro-Ticket: Bleiben Kontrolleure drei Monate beschäftigungslos?

München - Die Menschen haben Lust aufs 9-Euro-Ticket – zum Verkaufsstart am Sonntag und Montag gab es in München einen Ansturm auf die Billig-Fahrkarten. Beim Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) gingen zu Beginn so viele Anfragen auf einmal ein, dass sogar der Server zeitweise streikte.
Für neun Euro im Monat den ÖPNV in ganz Deutschland nutzen – dieses Angebot scheint gut anzukommen, wie die ersten Zahlen zeigen. In den ersten Minuten seien beim MVV bereits rund 600 Tickets verkauft worden hieß es. Bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) waren es bis Montagmittag bereits 15.500 Fahrkarten.
MVG: Kontroll-Personal wird nicht anders eingesetzt
Durch das Billig-Ticket im ÖPNV wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der Anteil der "Schwarzfahrer" in Bus und Bahn sinken. Lohnt es sich da überhaupt noch zu kontrollieren?
Die MVG jedenfalls wird nicht weniger Kontroll-Personal oder dieses an anderer Stelle einsetzen. "Wir gehen aber von mehr Serviceleistungen aus und rechnen damit, dass die Prüferinnen und Prüfer neben den Fahrscheinkontrollen verstärkt Touristen und Wenigfahrer beraten", erklärt MVG-Sprecher Maximilian Kaltner auf AZ-Anfrage.
Mehr Menschen, die sich ein (günstiges) Ticket kaufen, bedeutet gleichzeitig auch weniger Fahrgäste die ohne gültigen Fahrschein unterwegs sind. Auch deshalb rechnet die MVG während dieser Phase (im Juni, Juli und August) mit weniger Einnahmen aus Ticketkontrollen. "Gleichzeitig sehen wir aber die große Chance, Fahrgäste für den öffentlichen Nahverkehr zu begeistern, die bisher vor allem mit dem Auto im Straßenverkehr unterwegs waren", sagt Kaltner.