17 Kilometer neue Radlwege für München

Der Stadtrat will diese Woche 20 Maßnahmen auf den Weg bringen. Es sollen sichere Radlrouten entstehen, Autospuren und Parkplätze werden gestrichen.
Sophie Anfang |
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Wo auf der Fahrbahn der Platz nicht reicht, tut's auch der Gehweg: Ein Fahrradfahrer ist in München auf dem Bürgersteig unterwegs.
Wo auf der Fahrbahn der Platz nicht reicht, tut's auch der Gehweg: Ein Fahrradfahrer ist in München auf dem Bürgersteig unterwegs. © Lukas Barth/dpa/dpa

München - Von einem "großen Wurf" spricht die Fraktion aus Volt und SPD im Stadtrat, wenn es um die weitere Umsetzung des Radentscheids geht.

Ob das so ist, ist freilich Ansichtssache, sicher ist: die 20 Maßnahmen, die die Stadtpolitik am Mittwoch auf den Weg bringen will, bringen Radfahrern mehr Platz und werden Autofahrer einschränken.

Mit Bürgerbeteiligung: Neue Radwege für München

Nach dem Radentscheid hatte sich der Stadtrat vorgeschrieben, in jedem Quartal zehn Maßnahmen umzusetzen. Dann kam Corona und stellte die Planungen kurzzeitig auf den Kopf. Deshalb stimmt der Stadtrat nun über gleich 20 Maßnahmen gleichzeitig ab, die heuer noch ausgearbeitet werden können. Insgesamt geht es um 17 Kilometer neue Radwege.

Die Stadtverwaltung hat freilich gelernt, die neuen Radwege werden nicht über Nacht auf den Asphalt aufgemalt (wie etwa bei der Fraunhoferstraße). Vielmehr sollen die Bezirksausschüsse und Bürger in Workshops beteiligt werden.

Die Vorschläge der Münchner Stadtverwaltung

  • Die Isarparallele zwischen Reichenbach- und Luitpoldbrücke: Auf der Erhardtstraße sollen von fünf nur drei Autospuren verbleiben. Dafür werden die Radwege verbreitert, die derzeit zu eng sind.
  • Paul-Heyse-Straße zwischen Bayerstraße und Pettenkoferstraße: In beide Richtungen wird ein Radlweg eingerichtet, in Richtung Norden kommt eine Busspur. Dafür entfallen auf dieser Straßenseite Parkplätze. Es bleibt nur eine Autofahrspur je Richtung
  • Isartalstraße zwischen Roecklplatz und Schäftlarnstraße: Es wird ein Radweg eingerichtet, Parkplätze entfallen.
  • Landsberger Straße/Bayerstraße zwischen Donnersbergerbrücke und Martin-Greif-Straße: Es entfällt eine Fahrspur je Richtung, um die Radlwege verbreitern zu können. Es werden Lade- und Lieferzonen eingerichtet und reguläre Parkplätze erhalten.
  • Rheinstraße zwischen Leopoldstraße und Bonner Platz: Eine Parkplatzreihe entfällt zugunsten breiter Radwege.

Lesen Sie auch

  • Impler-/Thalkirchner Straße zwischen Lindwurm- und Brudermühlstraße: Der Gehweg wird abschnittsweise verbreitert, der Radweg kommt neben die Straße, dafür wird die Autofahrbahn verengt, teilweise entfallen Parkplätze.
  • Lagerhausstraße zwischen Thalkirchner und Isartalstraße: Durch den Wegfall von 35 Parkplätzen könnten die Radwege verbreitert werden.
  • Albert-Roßhaupter-Straße zwischen Partnachplatz und Luise-Kiesselbach-Platz: Gehweg und Radwege werden breiter zulasten von je einer Autospur.
  • Nederlinger Straße zwischen Wintrichring und Baldurstraße: Statt gemeinsamer Rad- und Fußwege soll es in jede Richtung getrennte Wege für Radler und Fußgänger geben.
  • Englschalkinger Straße zwischen Freischütz-/Ostpreußen- und Marienburger Straße: Die Gehwege sollen verbreitert werden, Radfahrer sollen neben der Autospur fahren, die hierfür verschmälert werden.

Lesen Sie auch

  • Vollmannstraße zwischen Denninger und Englschalkinger Straße: Die Verwaltung schlägt zwei Varianten vor. Entweder könnten Fuß- und Radweg auf der Westseite verbreitert werden, indem dort Parkplätze entfallen. Alternativ müssten beide Parkplatzreihen entfallen.
  • Truderinger Straße zwischen Baumkirchner Straße und Haringerweg: Die Rahmenbedingungen seien hier schwierig, so die Verwaltung. Es könnte durch Längs- statt Schrägparken Platz für Radwege auf der Fahrbahn geschaffen werden.
  • Bad-Schachener-Straße zwischen Aschheimer Straße und St.-Michael-Straße: Je Richtung entfällt ein Fahrstreifen, dafür werden Rad- und Gehwege breiter.
  • Anzinger Straße zwischen Rosenheimer Straße und Aschheimer Straße: Schrägparken wird durch Längsparken ersetzt, dafür werden Rad- und Fußwege breiter.
  • Heinrich-Wieland-Straße zwischen Hofanger- und Quiddestraße: In jede Richtung entfällt eine Autospur zugunsten eines breiteren Radwegs.

Lesen Sie auch

  • Claudius-Keller-Straße zwischen Balanstraße und Rosenheimer Straße: Geh- und Radlwege könnten breiter werden, wenn je Fahrtrichtung eine Autospur entfällt, so die Verwaltung.
  • Melusinenstraße zwischen Kölblstraße und Bad-Schachener-Straße: Durch den Wegfall einer Fahrspur je Richtung könnten Fuß- und Radwege verbreitert werden.
  • Karl-Preis-Platz zwischen Rosenheimer Straße und Kölblstraße: Je Richtung könnte eine Autospur zugunsten breiterer Radwege entfallen.

Lesen Sie auch

  • Werinherstraße zwischen Tegernseer Landstraße und Balanstraße: Durch den Wegfall je einer Fahrspur je Richtung könnten Fuß- und Radwege breiter werden.
  • Hofmannstraße zwischen Kistlerhofstraße und Boschetsrieder Straße: Durch den Wegfall von Parkplätzen auf beiden Seiten könnten die Radwege verbreitert werden.
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40 Kommentare
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  • Münchhausen am 27.09.2020 11:20 Uhr / Bewertung:

    Die armen Fußgänger.

  • Guidomuc am 22.09.2020 17:59 Uhr / Bewertung:

    Grundlage dieser Beschlüsse müssen nach rechtsstaatlichen Standards Unfallzahlen und Verkehrszählungen sein, die Stadt kann nicht willkürlich irgendwas beschließen. Die popup Radwege in Berlin wurden vom Verwaltungsgericht auch kassiert wegen fehlender Begründung. Ich bin gespannt.

  • Guidomuc am 22.09.2020 16:17 Uhr / Bewertung:

    Grundlage dieser Beschlüsse müssen nach rechtsstaatlichen Standards Unfallzahlen und Verkehrszählungen sein, die Stadt kann nicht willkürlich irgendwas beschließen. Die popup Radwege in Berlin wurden vom Verwaltungsgericht auch kassiert wegen fehlender Begründung. Ich bin gespannt.

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