14 Tipps von Experten: So überleben Sie die Hitze

30 Grad sind diese Woche angesagt. Wie Siesta, Franzbranntwein, Gurken und richtiges Lüften durch die Wüsten-Temperaturen in München helfen.
Irene Kleber |
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Sonnenbad am Kabelsteg.
Petra Schramek Sonnenbad am Kabelsteg.

München - Die Sonne brennt, der Schweiß läuft, und wer draußen herumläuft, mag eigentlich nur noch in den Schatten flüchten: Hitzige 30 Grad und mehr sind ab Freitag und bis zum Sonntag für München angesagt, also gleich drei Tage am Stück. Bestes Bilderbuchbadewetter – aber freilich auch: Stress für die Haut, die Augen und für den Kreislauf, vor allem für ältere Stadtbewohner und kleine Kinder.

Weil so viel Hitze am Tag den Asphalt (und viele Wohnungen, zumal unterm Dach) aufheizt, wird es auch nachts nur wenig abkühlen. Wie kommt man da am besten durch, ohne schlapp zu machen? In der AZ geben Experten des Gesundheitsreferats 14 Überlebenstipps:

1. Siesta machen: Müssen Sie wirklich in der Mittagshitze raus, um irgendwas zu erledigen? Passen Sie Ihren Tag der Temperatur an. Gehen Sie lieber morgens und abends ins Freie. Die entspannte Siesta-Pause gibt’s in heißen Ländern ja nicht ohne Grund.

2. Nicht anstrengen: Bei 30 Grad ist Joggen keine gute Idee und auch Unkraut zupfen oder Einkaufstüten schleppen sollten Sie nicht. Falls Sie körperlich arbeiten müssen, trinken Sie pro Stunde zwei bis vier Gläser kühles Wasser, Schorle, oder was immer schmeckt (Hauptsache alkoholfrei).

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3. Schatten nutzen: Man muss ja nicht auf der Sonnenseite des Gehsteigs zum Supermarkt laufen. Notfalls wechseln Sie halt die Straßenseite.

4. Hut und Sonnenbrille tragen: Ein breiter Strohhut ist besser als ein Käppi, weil er mehr Schatten auf den Körper wirft. Sonnenbrille nicht vergessen.

5. Sonnencreme benutzen: Die braucht’s nicht nur am Strand oder in den Bergen, sondern auch beim Gassigehen. Auch da treffen Gesicht, Arme und Beine auf die gefährlichen UVB-Strahlen der Sonne. Und Sie wollen sich ja keinen Sonnenbrand auf der Nase holen, oder? Angeraten ist mindestens Lichtschutzfaktor 15, besser höher – mit mit "UVA/UVB Schutz“ oder der Bezeichnung "Breitspektrum“.

6. Vorsicht im geparkten Auto: Lassen Sie bei Hitze nie, nie, nie Kinder, gesundheitlich geschwächte Menschen oder Ihr Zamperl in einem geparkten Fahrzeug zurück, auch nicht für kurze Zeit! Auch wenn Sie das Auto im Schatten geparkt haben – der Sonnenwinkel ändert sich schnell und schon steht der Wagen plötzlich in praller Sonne. Dann heizt sich die Luft so blitzschnell auf, dass Mensch und Tier kollabieren können. Derlei Todesfälle hat es schon reichlich gegeben.

7. Viel trinken: Bei Hitze braucht Ihr Körper mehr Flüssigkeit und verliert Elektrolyte. Beides ausgleichen können Sie mit natriumhaltigem Mineralwasser, Säften, Suppen oder Brühen, aber auch mit saftigen Melonen, Gurken, Tomaten, Erdbeeren oder Pfirsichen. Dazu bitte täglich mindestens anderthalb bis zwei Liter Flüssigkeit trinken. Sonnenhitze wirkt im Körper so ähnlich wie Fieber.

Da gilt: Bei einem Anstieg der Körpertemperatur von einem Grad Celsius (also von 37 auf 38 Grad) müssen Sie mindestens einen halben Liter Flüssigkeit mehr als sonst trinken.

8. Alkohol, Kaffee und Zucker meiden: Alle drei treiben Wasser und können den Körper austrocknen.

Lesen Sie hier: Sahara-Luft sorgt für Hitzewelle - 30 Grad ab Mittwoch

9. Keine sehr kalten Getränke: Wer bei Hitze zu viele Eiswürfel-Drinks zu sich nimmt, kann sich Magenbeschwerden einhandeln – und schwitzt überdies noch mehr. Besser: leicht gekühlte oder warme Getränke trinken (nicht umsonst wird in Wüstengebieten viel Tee getrunken). Und: Essen Sie lieber mehrere leichte kleine Mahlzeiten auf den Tag verteilt. Verdauen bei Hitze geht schwerer – drum stellt sich bei großer Hitze auch selten großer Hunger ein.

10. Kühle Räume nutzen: Wohnzimmer und Balkon völlig aufgeheizt? Ziehen Sie sich in die kühlsten Räume der Wohnung zurück. Fein raus ist, wer einen Hobbyraum im Keller hat.

11. Clever lüften: Nachts und morgens ist es draußen am Frischesten. Also reißen Sie in diesen Stunden die Fenster auf – und dunkeln Sie die Räume mit Rollläden und Vorhängen ab, sobald die Sonne aufgeht.

12. Helle Farben tragen: Auch wenn Schwarz schlank macht und nicht jedem Walleklamotten stehen: Tragen Sie leichte, nicht beengende Kleidung in lichten Farben (schwarz heizt sich schneller auf). Und freilich keine Polyesterstoffe, sondern leichte Baumwolle, die die Körperfeuchtigkeit aufnimmt.

13. Kühl duschen oder baden: Bitte nicht zu kalt – sonst schwitzen Sie hinterher nur umso mehr und verlieren wieder Flüssigkeit. Schnelle Alternative: Lassen Sie sich kühles Wasser über die Handgelenke laufen. Betupfen Sie Schläfen, Hals und die Stelle hinter den Ohren mit einem Eisstift.

14. Kleine Kühletricks: Legen Sie ein feuchtes Tuch auf Ihre Stirn oder den Nacken. Auch eine gekühlte Gelmaske auf die Augenpartie oder ein Thermalwasserspray für Gesicht, Arme und Dekolleté tun gut (gibt’s in der Apotheke). Die Füße können Sie mit gekühltem Fußbalsam einreiben – oder wie man es vor Jahrzehnten schon machte: den Rücken und die Beine mit Franzbranntwein abtupfen.

In diesem Sinne: Freuen Sie sich an der Sonne – wir wünschen ein entspanntes Sommerwochenende.

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