14 S-Bahnstationen in München sind nicht barrierefrei
München - Was haben das Isartor, der Leuchtenbergring, der St-Martins-Platz, Perlach, Johanneskirchen, Riem und Daglfing gemeinsam?
All diese sieben S-Bahnstationen haben keinen Lift. Ältere Menschen, Rollstuhlfahrer und Leute mit Kinderwagen können sie nicht erreichen.
Am Isartor soll Situation verbessert werden
Bei sieben weiteren S-Bahnstationen gibt es zwar einen barrierefreien Zugang zum Gleis. Allerdings ist dort das Einsteigen in die Bahn schwierig. Zum Beispiel in Moosach, am Harras und in Giesing und an vier weiteren Stationen ist die Stufe zwischen Bahnsteig und Zug für viele Rollstuhlfahrer kaum zu überwindenden. Denn sie ist an diesen sieben Bahnhöfen zwischen 18 und 23 Zentimeter hoch.
Einzig am Isartor soll sich die Situation bald verbessern: Dort wird gerade der Bahnhof umgebaut. Nikolaus Gradl, der Verkehrsexperte SPD, fordert aber, dass auch die Missstände an allen anderen Bahnhöfen so schnell wie möglich behoben werden. Doch allein kann die Stadt das gar nicht entscheiden. Die S-Bahn gehört nämlich zur Deutschen Bahn.
SPD will Antrag stellen
Damit München gegenüber der Bahn die Interessen besser vermitteln kann, fordert Gradl, dass die Stadt einen eigenen Ansprechpartner benennt. Seine Fraktion wird dazu in den nächsten Tagen einen Antrag stellen. Diese Person soll sich nicht nur um die Barrierefreiheit kümmern, sondern auch darum, einen S-Bahn-Ring um München zu verwirklichen. Auch beim viergleisigen Ausbau der Strecke Johanneskirchen-Daglfing und beim Bahnhof Trudering soll sie helfen, so die SPD.
Zumindest bei der U-Bahn sollten bis spätestens Ende des Jahres alle Stufen zwischen den Zügen und dem Bahnsteig für alle Menschen überwindbar sein. In der Nacht bauen die Mitarbeiter der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) gerade an 200 Bahnsteigen Rampen, so dass Rollstuhlfahrer vorne an der ersten Tür einsteigen können, sagt PressesprecherJohannes Boos. Bis November soll das fertig sein.