11 Gründe gegen die Olympischen Spiele in München

Am Sonntag entscheiden rund 1,3 Millionen Bayern über Olympia: die AZ fasst elf der Argumente, die gegen eine Bewerbung sprechen, zusammen.
Julia Lenders |
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Snowboarder und Skifahrer auf nassen Wiesen? Olympia-Gegner vergangene Woche.
dpa Snowboarder und Skifahrer auf nassen Wiesen? Olympia-Gegner vergangene Woche.

Am Sonntag entscheiden rund 1,3 Millionen Bayern über Olympia: die AZ fasst elf der wichtigsten Argumente, die für eine Bewerbung sprechen, zusammen.

München - Ja oder Nein: am Sonntag entscheiden knapp 1,3 Millionen Bayern darüber, ob es eine erneute Münchner Bewerbung für die Olympischen Winterspiele geben wird. Wir stellen Ihnen beide Seite noch einmal genauer vor!

Lesen Sie hier 11 Gründe die gegen eine Bewerbung sprechen!

• Das Naturzerstörungs-Argument:

Allein in München müssten für Olympia 2000 Bäume gefällt werden – dort, wo das neue Olympische Dorf entstehen soll. Die Olympia-Gegner sprechen von einem „Kahlschlag“. Leiden würde die Natur aber auch unter Sportanlagen, die nur temporär aufgebaut werden. Bis die Landschaft sich von der Verlegung der nötigen Strom- und Wasserleitungen oder von Interims-Parkplätzen wieder erhole, dauert es nach Meinung von Umweltschützern Jahre.

• Das Schnee-Argument:

Bei der weltgrößten Wintersportveranstaltung muss Schneesicherheit garantiert werden. Es wird aber bezweifelt, dass die heutigen Beschneiungsanlagen in neun Jahren noch den Anforderungen genügen. Die Skeptiker gehen davon aus, dass weitere großflächige Ausbauten für neue Systeme und Techniken sowie für Speicherbecken nötig wären. Nebenbei bemerkt: Weihnachten 2012 hatte es in München 20 Grad. Und der Klimawandel macht bloß wegen Olympia sicher keine Pause.

• Das Schulden-Argument:

Die Kosten für die Spiele 2022 werden mit insgesamt 3,3 Milliarden Euro angegeben. Bislang, so führen die Gegner an, sei es aber immer teurer geworden. Die Austragungsorte hätten die Schulden jahrelang abbezahlt. Das IOC fordert eine unbegrenzte Defizitgarantie von den Ausrichterorten. Das Kostenrisiko liegt somit allein beim Steuerzahler. Die Gewinne werden dagegen vom IOC eingestrichen.

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• Das Knebelvertrag-Argument:

Alle Rechte beim IOC, alle Pflichten bei uns – so lässt sich das Vertragswerk des IOC beschreiben. Die Garantien, die Bewerber unterzeichnen müssen, kann das IOC einseitig verschärfen. Als es noch um den Vertrag für Olympia 2018 ging, sprach selbst OB Ude von einer „Zumutung“.

• Das Wachstumswahn-Argument:

Der starke Zuzug nach München stellt die Stadt jetzt schon vor eine Herausforderung. Auch die Tourismuszahlen schnellen von einem Rekord zum nächsten. Ein Imageprojekt hat München nicht nötig. Im Gegenteil: Zu viel Wachstum kann schaden.

• Das Mieten-Argument:

In München fehlt günstiger Wohnraum. Die Befürchtung der Bewerbungs-Gegner: Olympia wird die Preise noch mehr anheizen. Die 1300 Wohnungen, die durch Olympia entstehen sollen, sind da nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Schließlich braucht München bis 2030 rund 122000 zusätzliche Bleiben.

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• Das Lange-Wege-Argument:

Die Entfernungen zwischen den geplanten Sportstätten sind kein Katzensprung. Von München nach Königssee sind es zum Beispiel 189 Kilometer, von Königssee nach Garmisch 197, von Garmisch nach Ruhpolding 150. „Auf allen Strecken müssten Olympic Lanes ausschließlich für den olympischen Verkehr freigehalten werden“, heißt es im Internet bei „NOlympia“. Der Straßenausbau bedeute große Kosten und Umwelteingriffe.

• Das Fairness-Argument:

Die Olympia-Gegner haben sich sehr geärgert, dass mit den Wahlunterlagen für den Bürgerentscheid nur die Argumente der Pro-Seite an die Haushalte verschickt wurden – und selbst durch Ansagen in der S-Bahn offensiv für ein Ja am Sonntag geworben wurde

• Das Falsche-Investition-Argument:

Nach der erfolglosen Bewerbung um die Spiele 2018 blieben die Stadt und ihre Partner auf Kosten in Höhe von rund vier Millionen Euro sitzen. Die Gegner meinen: Das Geld wäre anderweitig besser investiert (gewesen) – etwa im Breitensport.

Sehen Sie hier die Olympia-Debatte mit Neureuther und Schleich in der AZ

• Das Grundsatz-Argument:

Ein Kritikpunkt lautet auch: Die Olympischen Spiele an sich müssen reformiert werden, weil sie inzwischen „eine reine Vermarktungskiste“ sind. Sie müssten kleiner sein, an einem festen Ort bleiben und dem Gigantismus abschwören.

• Das Sicherheits-Argument:

Die umfangreichen Schutzmaßnahmen bei der Veranstaltung kosten Geld – und Bürgerrechte.

Lesen Sie hier 11 Gründe für eine Bewerbung Münchens als Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2022!

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