1. Mai-Demos in München: Eskalation auf dem Weg nach Giesing

München - Die Polizeibilanz zu den Demonstrationen am Tag der Arbeit ist durchmischt: Die große Demo vom Odeonsplatz zum Marienplatz, an der laut Polizei rund 4.000 Menschen beteiligt waren, verlief aus polizeilicher Sicht ruhig.
Demo-Teilnehmer buhen OB Reiter aus
Dort sorgten lediglich einige Teilnehmer für Aufsehen: Sie buhten eine Gewerkschafterin mit Eltern in der Ukraine und auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) lautstark aus, als sie auf der Bühne ihre Reden hielten und Unterstützung für die Ukraine forderten.
Spontaner Demozug: Auseinandersetzungen mit der Polizei
Eine Spontandemo mit circa 700 Leuten lief am Nachmittag vom Rindermarkt in Richtung Giesing zur Schlierseestraße. Diese verlief laut Polizei weniger ruhig: Mehrmals wurde der Zug angehalten, weil sich Teilnehmer vermummten oder Pyros zündeten. Wie die Polizei weiter mitteilt, wurden Polizisten aus der Menge mit einem Feuerlöscher angesprüht – die Beamten antworteten daraufhin mit Schlagstöcken und Pfefferspray.
Bilanz: Fünf Verletzte, fünf Anzeigen
Fünf Demonstranten wurden wegen Beleidung, Körperverletzung, Widerstand gegen das Versammlungsgesetz und wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz angezeigt. Bei den Scharmützeln mit der Polizei wurden fünf Polizisten verletzt, einer musste im Krankenhaus behandelt werden. In der Schlierseestraße angekommen, lief die Demo noch bis etwa 20.30 Uhr weiter – weitere Störungen gab es nicht mehr. Bei den Demos am 1. Mai waren laut Polizei insgesamt 290 Beamte im Einsatz.