Fasching ohne Kater: Tipps für die narrische Zeit

Helau! Alaaf! Die narrischen Tage stehen vor der Tür. Da greift der ein oder andere Feierwütige schon mal zu einem Glas Sekt mehr... Die AZ gibt Tipps, wie man den alkohollastigen Abend dennoch gut übersteht.
Leonie Fuchs |
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Beste Laune beim Faschingsumzug der Damischen Ritter in der Münchner Innenstadt.
Beste Laune beim Faschingsumzug der Damischen Ritter in der Münchner Innenstadt. © imago/Smith

Der Schädel brummt, der Magen ist flau und dann noch diese Übelkeit! War man gestern noch als niedliche Katze mit Schnurrhaaren und Öhrchen verkleidet, hat man am Tag nach so mancher Faschingsfeierei mit einem ausgewachsenen Kater zu kämpfen. Was gegen ihn wirklich hilft, welche Alkohol-Mythen doch eher erfunden sind - und wie man die grässlichen Symptome schnell wieder los wird.

Die berühmte "Grundlage" schaffen

Alkohol wirkt besonders schnell, wenn er auf nüchternen Magen konsumiert wird. Fett verweilt länger im Magen und verzögert die Aufnahme von Alkohol im Blut, er wird besser vertragen. Es helfe folglich, vor der Feier etwas Fettreiches zu essen, sagt Antje Gahl, Ernährungswissenschaftlerin und Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) der AZ. Doch müssen es nicht immer Pommes und Burger sein. "Fettreiche Snacks wie Nüsse oder ein Kartoffelsalat, der mit Essig und Öl angemacht wird, stärken.

Apropos Öl: Manche Menschen schwören auf Fischöl zur Kater-Prävention. "Ich würde nicht gerade zu Fischkapseln aus der Apotheke greifen, aber tatsächlich kann ein Vollkornbrot mit Räucherlachs, Hering oder Makrele die hemmende Wirkung unterstützen", so Gahl.

Auch sei es ratsam, vorab ausreichend Flüssigkeit zu trinken. Denn: "Alkohol entwässert und bringt den Mineralstoffhaushalt des Körpers stark durcheinander."

Bier auf Wein, das lass sein - stimmt's?

Dem Kater ist es egal, in welcher Reihenfolge getrunken wird: "Bier auf Wein, das lass' sein. Wein auf Bier, das rat' ich dir" - dieser überlieferte Rat sei Unsinn, sagt Gahl. Ein Forscherteam habe den Zusammenhang von Trunkenheitssymptomen und der Reihenfolge bei der Einnahme von alkoholischen Getränken untersucht - und konnte keinen feststellen. Entscheidend sei, wie viel getrunken werde - und was. Es gelte, bei einer durchzechten Partynacht lieber gar nicht erst durcheinander zu trinken. "Auch harte Getränke und Kurze sollten vermieden werden."

Genügend Wasser trinken

Welche genauen Faktoren den Kater beeinflussen, sei ebenfalls nicht genau bekannt. "Medizinisch gesehen ist ein Kater eine leichte Alkoholvergiftung, die mit Beschwerden wie Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen einhergeht." Dem Körper werden dabei größere Mengen an Wasser und Mineralsalzen entzogen, Dehydration ist die Folge. Auch bei der feuchtfröhlichen Faschingsfeier gelte deshalb: "Viele Alkoholpausen, in denen Wasser getrunken wird, können eine Vergiftung verhindern." Noch besser sei es freilich, gar keinen Alkohol beziehungsweise maßvoll zu trinken.

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Generell seien Kater-Symptome und ihre Bekämpfung individuell. Frauen und leichtere Menschen müssten beachten, dass sie weniger Alkohol vertragen als Männer und Personen, die mehr Kilos auf die Waage bringen. Und: "Gerade Frauen, die gerne Prickelndes trinken, sollten daran denken, dass solche kohlensäurehaltigen Getränke schneller ins Blut gehen und sich daher schnell bemerkbar machen."

Akut-Hilfe gegen Brummschädel

Was tun, wenn am Tag danach trotz aller Vorkehrungen der Kopf schmerzt? Auch hierfür hat die Ernährungswissenschaftlerin einige Tipps parat. Eine Auswahl:

  • Pizza und Burger satt? Hat einen der Kater heimgesucht, passiere oft Folgendes, so Gahl: "Der Organismus reagiert auf die leeren Speicher. Die Folge: Wir bekommen Lust auf Salziges." Doch müsse es nicht immer Fastfood zur Katerbewältigung sein. Die Ernährungsexpertin empfiehlt am Morgen danach stattdessen ein herzhaftes Frühstück: "Frische Produkte, etwa ein Apfel-Karotten-Saft, Rührei mit Lachs, einen Smoothie, ein belegtes Vollkornbrot, klare Brühe, Früchtetees und Gemüseeintöpfe liefern wichtige Mineralstoffe und können hilfreich sein."
  • Süßes lieber vermeiden: Um dem Kater auf den Pelz zu rücken rät das Deutsche Grüne Kreuz (DGK) zudem, auf zuckerhaltige Speisen zu verzichten. Zucker verschlimmere den Katzenjammer. Wer nach dem herzhaften Frühstück dennoch Lust auf Süßes habe, könne etwa zu einem Obstsalat greifen, meint Gahl. "Aber Krapfen gehören in der Faschingszeit ja irgendwie dazu", fügt sie lachend hinzu.
  • Magnesium statt Elotrans: Als Brausetablette oder Granulat kann vor dem Schlafengehen zudem noch Magnesium eingenommen werden, so das DGK. So werde der Mineralhaushalt zudem wieder ins Lot gebracht. Denn Magnesiummangel fördert Krämpfe und Verspannungen, und beides seien häufige Begleiterscheinungen bei zu viel Alkohol.

Doch Obacht bei Schmerzmitteln im Kampf gegen Kopfschmerzen und Co.: Diese würden die Organe zusätzlich belasten. Auf den Magen schlagen können demnach etwa Präparate, die Acetylsalicylsäure enthalten. Auch Gahl warnt: "Ein Alkoholexzess bedeutet für den Körper sowieso Stress pur. Bei der Kombination von Schmerzmitteln und Alkohol sollte man generell immer große Vorsicht walten lassen." Auch von angeblichen Wundermitteln wie Elotrans rät sie ab. "Besser man hält den Alkoholkonsum so im Zaum, dass sowas gar nicht zum Einsatz kommen muss."

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