US-Zinswende befeuert den Dax

Die Anleger haben bekommen, was sie erwartet haben: Die US-Notenbank erhöht die Zinsen erstmals seit Jahren. Das beruhigt die Märkte - die Kurse steigen.
von  dpa
Die Zinserhöhung der US-Notenbank hat für eine Beruhigung der Märkte gesorgt und die Kurse steigen lassen.
Die Zinserhöhung der US-Notenbank hat für eine Beruhigung der Märkte gesorgt und die Kurse steigen lassen. © dpa

Frankfurt/Main - Nach der langerwarteten Zinswende in den USA hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag Gas gegeben. Wie schon zuvor an der Wall Street und in Asien reagierten die Anleger erleichtert auf die moderate Zinsanhebung der US-Notenbank Fed. Selbst das überraschend etwas eingetrübte Ifo-Geschäftsklima konnte der guten Laune nichts anhaben.

 

Dax erholt sich

 

Der Dax stieg bis zum Nachmittag um 3,16 Prozent auf 10 800,36 Punkte. Damit hat er einen guten Teil seiner Verluste aus der ersten Monatshälfte wieder wettgemacht, als es steil bergab gegangen war bis auf etwas mehr als 10 100 Punkte.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen rückte bis zum Donnerstagnachmittag um 1,63 Prozent auf 21 000,17 Punkte vor. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 1,84 Prozent auf 1825,55 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zog um 2,76 Prozent auf 3336,24 Punkte an.

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Das billige Geld der Notenbanken treibt seit Jahren die Aktienmärkte. Die US-Notenbank Fed hat nun wie erwartet die Zinswende eingeleitet. Erstmals seit der Finanzkrise wird der Leitzins um 0,25 Prozentpunkte von der Nulllinie angehoben und liegt künftig innerhalb einer Spanne zwischen 0,25 und 0,50 Prozent. Für Beruhigung an den Märkten sorgte die Ankündigung von Fed-Präsidentin Janet Yellen, dass weitere Zinserhöhungen "voraussichtlich graduell" erfolgen werden.

 

Energieversorger und Automobilbranche legen zu

 

Im Dax-Tableau waren die Versorger wie schon am Mittwoch gefragt: Eon-Aktien gewannen als Spitzenreiter 4,85 Prozent, und RWE-Papiere zogen um 3,22 Prozent an. Börsianer verwiesen auf eine positive Branchenstudie der Investmentbank Bryan Garnier. Beide Titel sind seit Wochenbeginn im Aufwind.

Zudem zeigten sich Auto- und Zuliefererwerte stark: Die Aktien von Volkswagen, Daimler und BMW legten jeweils um mehr als 4 Prozent zu. Sie profitierten vom gesunkenen Euro-Kurs, der den Export erleichtert. Zudem stützte eine positive Branchenstudie der US-Investmentbank Goldman Sachs.

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Osram-Aktien nahmen hingegen nicht an der kräftigen Markterholung teil und verloren am MDax-Ende 1,76 Prozent. Das "Manager Magazin" spekulierte, der Elektrokonzern Siemens könnte nach dem Strategieschwenk bei dem Lichtkonzern sein verbliebenes Aktienpaket an der ehemaligen Sparte abstoßen.

Am deutschen Rentenmarkt sank die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,42 (Vortag: 0,45) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,15 Prozent auf 139,77 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,66 Prozent auf 158,40 Punkte. Der Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0841 (Mittwoch: 1,0933) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9224 (0,9147) Euro.

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