US-Notenbank: Bald kommt die Zinswende

Monatelang hat die Finanzwelt spekuliert: Erhöht die Federal Reserve die Zinsen, oder tut sie es nicht? Jetzt macht die US-Notenbank wohl ernst und schließt damit auch das Kapitel «Finanzkrise».
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Fed-Chefin Janet Yellen hatte wiederholt Andeutungen in Richtung einer Zinswende gemacht.
dpa Fed-Chefin Janet Yellen hatte wiederholt Andeutungen in Richtung einer Zinswende gemacht.

Die Finanzwelt steht vor einer der weitreichendsten Entscheidungen der vergangenen Jahre: Die US-Notenbank Federal Reserve will ihre Leitzinsen nach Jahren der Null-Zins-Politik erhöhen. Spekuliert wird über einen ersten vorsichtigen Schritt in Höhe von 0,25 Prozentpunkten. Die Fed hatte die Zinsen 2008 auf nahe Null gesenkt und seitdem nicht mehr erhöht. 

Die Fed würde damit ein neues geldpolitisches Zeitalter einläuten und die Phase der großen Finanzkrise hinter sich lassen. Zuletzt hatten sich mit Arbeitsmarkt und Inflation die wichtigsten Indikatoren so entwickelt, dass ein Zinsanhebung wahrscheinlicher wurde. Die US-Zinsen haben über den Dollarkurs weltweite Bedeutung. 

 

Wie schnell wird die Zinswende umgesetzt?

 

Während Volkswirte in aller Welt kaum Zweifel daran haben, dass der Offenmarktausschuss der Fed die Zinswende einleitet, herrscht Spannung über das Tempo. Fed-Chefin Janet Yellen hatte in mehreren öffentlichen Reden angekündigt, die Fed werde «moderat und schrittweise» handeln.

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Damit könnte für 2016 eine Anhebung alle zwei Monate oder in noch langsameren Tempo gemeint sein. Die Fed will verhindern, dass das US-Wachstum wieder abgewürgt wird und dass Schockwellen vor allem in die Schwellenländern getragen werden. 

 

Verschuldetes China würde nicht von Zinsanhebung profitieren

 

Viele aufstrebende Volkswirtschaften, darunter China, haben sich in hohem Maße in US-Dollar verschuldet. Sollte der Wert der US-Währung im Zuge einer Zinsanhebung noch deutlicher steigen, würde dies auch eine deutlich höhere Schuldenlast für Dollar-Schuldner bedeuten. Zudem würden Investoren Geld aus den risikoreicheren Schwellenländern abziehen, wenn sie in den vergleichsweise sicheren USA höhere Zinseinkünfte erwarten könnten. 

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«Mit dem Zinsschritt beginnt die Fed, Handlungsspielraum für neue Herausforderungen zurückzugewinnen», sagte der Chefvolkswirt der deutschen Förderbank KfW, Jörg Zeuner. «Ein langfristig starker Dollar und ein dauerhaft niedriger Ölpreis bringen durchaus Schwierigkeiten für die US-Wirtschaft.»

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