Umbaukosten drücken Microsoft-Gewinn
Redmond - Der Umbau und das laufende Sparprogramm schlagen aber auf den Gewinn durch. Er fiel im Jahresvergleich um 10,7 Prozent auf 5,86 Milliarden Dollar. Bei Börsianern kamen die Zahlen nicht gut an: Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel am Montag 4,3 Prozent.
Der Umsatz in dem Ende Dezember abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal legte um knapp acht Prozent auf fast 26,5 Milliarden Dollar (rund 23,5 Milliarden Euro) zu. Dafür sorgte unter anderem das wachsende Geschäft mit Cloud-Diensten im Internet, das sich im Jahresvergleich verdoppelte. Die Erlöse mit dem Surface-Tablet wuchsen um ein Viertel auf 1,1 Milliarden Dollar.
Das Geschäft mit dem Windows-Betriebssystem schrumpfte dagegen im weiterhin schwachen PC-Markt um 13 Prozent. Vor einem Jahr hatte Microsoft noch von einer Art Sonderkonjunktur profitiert: Der Konzern stellte im April 2014 die Unterstützung des alten Windows XP ein, schon vorher stiegen Unternehmenskunden auf neuere Varianten um. Dieser XP-Effekt läuft jetzt aus.
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Für den Gewinn-Rückgang gab es mehrere Gründe. Unter anderem baut Microsoft gerade rund 18 000 Stellen nach der Übernahme des Handy-Geschäfts von Nokia ab. Das geht zunächst ins Geld, bevor der Effekt der Sparmaßnahmen einsetzt. Außerdem drückten höhere Steuerzahlungen das Ergebnis, sowie der starke Dollar bei Auslandseinnahmen.
Der vor knapp einem Jahr angetretene Konzernchef Satya Nadella will die Abhängigkeit von Windows und der Office-Bürosoftware verringern und rief die Devise aus, Microsoft müsse seine Dienste auf allen Plattformen und Geräten platzieren. Der Schlüssel dazu sind Cloud-Angebote, bei denen Daten und Software direkt aus dem Netz bereitgestellt werden. Auf diesem Weg kann Microsoft Erfolge vorweisen. So stieg die Kundenzahl beim Onlinedienst Office 365 binnen drei Monaten um 30 Prozent auf 9,2 Millionen.
Microsoft verkaufte im Weihnachtsgeschäft 6,6 Millionen Geräte seiner beiden Konsolen Xbox 360 und Xbox One. Das war ein Rückgang von fast elf Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, in dem die Xbox One gerade auf den Markt gekommen war.
Bei den Verkäufen der von Nokia übernommenen Lumia-Smartphones erreichte Microsoft dank günstigerer Modelle den bisherigen Bestwert von 10,5 Millionen abgesetzten Geräten.
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