Spartipps: Das passende Investment für jedes Alter

München - Eine Anlagestrategie für jedermann gibt es nicht. Sparer sollten sich daher bewusst sein: Was ist mir aktuell wichtig? Rendite und Verfügbarkeit – beides gleichzeitig ist meist nicht zu haben. „Wer etwa auf eine Immobilie spart, sollte deshalb nicht auf Aktien setzen“, sagt Finanzexperte Niels Nauhauser.
Der Grund: Möglicherweise werden gerade dann liquide Mittel gebraucht, wenn die Kurse im Keller sind. Die entscheidende Frage lautet daher: „Wie viel Geld muss kurzfristig zur Verfügung stehen?“ Die AZ stellt verschiedene Anlagestrategien für fünf Lebenslagen vor:
20-Jährige
Tipp für die 20-Jährigen: Ein Festgeldkonto. Foto: imago
Als Berufsanfänger Rücklagen bilden: „Mit Anfang 20 sollte man in seine berufliche Zukunft investieren“, sagt Finanzexperte Axel Kleinlein. Von Versicherungsprodukten als Sparanlage rät er ab. Nur wenige halten etwa ihre Lebensversicherung bis zum Ende durch. Wenn die Raten nicht mehr bezahlt werden können, schlagen die Abschlusskosten voll zu Buche. Berufsanfänger sollten etwas Geld für Investitionen beiseitelegen, die beste Wahl dafür ist ein Festgeldkonto. Wenn das erste Ziel erreicht ist, kann man auch mit Aktien sparen.
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30-Jährige
Tipp für die 30-Jährigen: Aktien und eine Risiko-Lebensversicherung. Foto: imago
Vermögensaufbau für Familiengründer:Sparen mit Aktien - das rät Fachbuchautor Gerald Pilz: „Wer in Aktienfonds investiert, macht langfristig eigentlich nie Verluste.“ Pilz empfiehlt Indexfonds, die weltweit aufgestellt sind. Wenn Kinder da sind, ändern sich die Prioritäten: „Eine familienfreundliche Geldanlage ist eine liquiditätsfreundliche Geldanlage“, sagt Nauhauser. Für unvorhergesehene Ausgaben sollte etwas Geld vorhanden sein. Auch der Vorsorge-Gedanke wird wichtiger: Hier hilft eine Risiko-Lebensversicherung für die Familie.
40-Jährige
Tipp für die 40-Jährigen: In Immobilien investieren. Foto: imago
Die eigene Immobilie finanzieren: „Die Investition in eine Immobilie kann sich im mittleren Lebensalter lohnen“, sagt Pilz. Vor dem Kauf sollte jedoch der Wert des Häuschens oder der Eigentumswohnung sehr genau geschätzt werden, warnt der Investmentprofi: Denn viele Immobilien seien derzeit völlig überteuert. „An vielen Orten gibt es dagegen noch Luft nach oben.“ Spätestens bei Renteneintritt sollte die Immobilie schließlich abbezahlt sein: „Wohneigentum lohnt sich nicht, wenn man damit zu lange wartet.“
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50-Jährige
Tipp für die 50-Jährigen: Investition in Aktien. Foto: imago
Wünsche erfüllen und Vermögen ausbauen: „Rentenpapiere sind viel zu schlecht verzinst, deshalb würde ich im Alter zu einem höheren Aktienanteil im Depot raten“, sagt Experte Pilz. Es ist aber ratsam, die Quote zu reduzieren, wenn in absehbarer Zeit Geld gebraucht wird – etwa um sich einen Wunsch zu erfüllen. Wurde eine Lebens- oder Rentenversicherung abgeschlossen, empfiehlt Pilz, sich das Geld am Ende der Laufzeit vollständig auszahlen zu lassen. „Die Auszahlungspläne der Versicherer lohnen sich meist nicht.“
Ü-60-Jährige
Tipp für die Ü-60-Jährigen: Entweder Aktien oder festverzinsliche Wertpapiere. Foto: imago
Laufende Entnahmen für den Ruhestand: Wer laufende Entnahmen zur Aufbesserung der Rente benötigt, sollte sicherstellen, dass das Geld auch verfügbar ist. Wegen der Kursschwankungen ist ein großer Aktienanteil im Depot dafür ungeeignet. Ein Teil des Vermögens sollte daher in festverzinsliche Wertpapiere mit mittlerer Laufzeit wie etwa Anleihen umgeschichtet werden. Sind die Entnahmen gesichert, kann man mit dem Rest weiter in Aktien investieren. Aktienvermögen lässt sich zudem auch unkompliziert vererben.