Schräge Rückrufaktion bei BMW - wegen zierlicher Frauen!
30.000 Elektroautos müssen zurück in die Werkstatt, für die übrigen i3-Modelle gilt ein Verkaufsstopp. Der Grund: Frauen in New Hampshire, die unter 1,52 Meter groß und leichter als 50 Kilogramm sind. Das steckt hinter der kuriosen Rückrufaktion.
München - Im US-Bundesstaat New Hampshire gibt es immmer noch keine Anschnallpflicht. Klingt nach riskanten Fahrten auf eigenes Risiko. Aber BMW wurde das Gesetz nun zum Verhängnis: Das Münchner Unternehmen muss alle i3-Elektroautos in den USA zurückrufen. Rund 30.000 Fahrzeuge sind betroffen (ursprünglich hatte Welt/N24 online darüber berichtet).
Was war passiert? Zu den Crashtests der US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit, der NHTSA, gehört mit Rücksicht auf New Hampshire auch eine Variante ohne Gurt. Durch diesen Crashtest ist BMW gefallen. Allerdings sind nicht alle unangeschnallten Fahrer gefährdet, sondern nur eine vermutlich überschaubare Zielgruppe: Weibliche Fahrerinnen, die umgerechnet 1,52 Meter (fünf Fuß) klein und etwa 50 Kilogramm (110 Pfund) leicht sind, könnten ohne Gurt Nackenverletzungen davontragen.
BMW nimmt die Tests ernst
"Da liegen wir möglicherweise leicht über den vorgesehenen Werten der Behörde", erklärte ein BMW-Sprecher auf Anfrage der AZ am Mittwoch. Auch wenn sie gelinde gesagt etwas kurios anmutet: BMW nehme die Rückrufaktion ernst. "Wir prüfen derzeit, wo genau das Problem liegt".
Der Sprecher betonte, dass ein mögliches Risiko nur in dem eng gesteckten Rahmen bestehe. Ohnehin empfehle der Hersteller allen, während der Fahrt Sicherheitsgurte anzulegen - unabhängig von gesetzlichen Vorgaben.
Warum nur kleine Frauen und nicht auch kleine Männer gefährdet sind, da sei man allerdings auch bei BMW überfragt.
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