Neuer Deutsche-Börse-Chef macht Tempo

Knapp zwei Monate nach seinem Amtsantritt steckt der neue Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter dem Dax-Konzern ehrgeizige Wachstumsziele.
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Carsten Kengeter übernahm Anfang Juni den Chefposten bei der Deutschen Börse AG.
dpa Carsten Kengeter übernahm Anfang Juni den Chefposten bei der Deutschen Börse AG.

Eschborn - Insgesamt will der Investmentbanker den Frankfurter Marktbetreiber effizienter aufstellen und neue Geschäftsfelder auftun. "Unsere klare Vision ist, die Gruppe Deutsche Börse langfristig zum weltweit präferierten Marktinfrastrukturanbieter mit Spitzenposition in allen Tätigkeitsfeldern auszubauen", erklärte Kengeter am Montagabend. Zuvor hatte die Börse zwei Übernahmen für zusammen mehr als 1,3 Milliarden Euro angekündigt.

Rückenwind kommt vom kräftig anziehenden Handel an den Finanzmärkten. Wegen der neuen Unsicherheiten etwa angesichts des Schuldendramas um Griechenland und der Sorgen um Entwicklung der chinesischen Wirtschaft schichten Anleger wieder mehr in ihren Depots um. Das beflügelt die Geschäfte der Deutschen Börse: Im zweiten Quartal 2015 kletterten die Erlöse auf 583,1 (Vorjahreszeitraum: 491,2) Millionen Euro. Der Überschuss legte auf 175,1 (159,3) Millionen Euro zu.

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Unter dem Motto "Accelerate" ("Beschleunigen") will Kengeter den Konzern agiler, effektiver und ambitionierter machen. Pro Jahr sollen die Nettoerlöse nun um 5 bis 10 Prozent steigen, der operative Gewinn (Ebit) und der Überschuss um 10 bis 15 Prozent. Damit ergibt sich für das Jahr 2018 für die Erlöse eine Zielbandbreite von 2,8 Milliarden bis 3,2 Milliarden Euro und für das Ebit (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) von 1,55 bis 1,75 Milliarden Euro. Nach den alten Zielen von Kengeter-Vorgänger Reto Francioni sollte die Erlöse bis 2017 auf 2,3 bis 2,7 Milliarden Euro steigen.

Verbunden mit den neuen Wachstumszielen ist ein Sparprogramm, mit dem die Kosten bis 2016 zusätzlich um rund 50 Millionen Euro gesenkt werden sollen. Das Management rechnet im Gegenzug mit einmaligen Belastungen von 60 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr.

Beitragen sollen zum Aufschwung auch Übernahmen: Zunächst kündigte der Konzern am Sonntag die Übernahme der Devisenhandelsplattform 360T für 725 Millionen Euro an. Die außerbörsliche Plattform bringt im wenig regulierten, aber billionenschweren Devisenhandel Unternehmen und Banken zusammen - ein neues Standbein für die Deutsche Börse.

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Am Montag meldete die Börse den Komplettkauf des Index-Anbieters Stoxx sowie der Indexberechnungsfirma Indexium. Dafür zahlt die Deutsche Börse dem schweizerischen Börsenbetreiber Six 650 Millionen Schweizer Franken (614 Mio Euro). Das Geschäft will die Deutsche Börse möglichst noch in diesem Monat unter Dach und Fach bringen.

Kengeter, ehemals oberster Investmentbanker der Schweizer Großbank UBS, führt die Deutsche Börse offiziell seit dem 1. Juni. Der 48-Jährige ist aber bereits seit April Mitglied im Vorstand des Dax-Konzerns. Vorgänger Francioni räumte den Chefsessel nach fast zehn Jahren Ende Mai früher als geplant.

 

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