Kurz vor Mega-Streik: Bahn macht GDL neues Angebot
Berlin - Kurz vor Beginn eines weiteren Lokführerstreiks hat die Deutsche Bahn der Gewerkschaft GDL ein neues Tarifangebot vorgelegt. Es enthält nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa eine dreistufige Einkommenserhöhung um insgesamt 5 Prozent innerhalb von 19 Monaten. Das Angebot wird demnach ausschließlich den Lokführern unterbreitet. Die Bahn wiederholte zudem ihre Bereitschaft, mit der GDL auch über andere Berufsgruppen sprechen zu wollen.
Die Lokführer sollen 2,1 Prozent mehr Geld ab 1. Dezember 2014, dann 1,5 Prozent im Juli 2015 und 1,4 Prozent im Juli 2016 bekommen, wie die Bahn mitteilte. Außerdem soll es für die fünf Monate nach Auslaufen des bisherigen Tarifvertrags im Juni 2014 einen Einmalbetrag von 325 Euro geben. Die GDL hatte 5 Prozent Erhöhung für 12 Monate gefordert.
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Die GDL wollte sich zunächst noch nicht zu dem Angebot äußern. Die Gewerkschaft dringt darauf, dass die Bahn mit ihr auch für Zugbegleiter, Bistro-Mitarbeiter und Rangierführer Tarifverträge abschließt.
Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky sagte in Dresden: "Das Bahn-Management hat einen einzigen Punkt zu entscheiden: Tarifpluralität oder Tarifeinheit. Alles andere ist Schauspiel." Die Bahn warf Weselsky vor, jedes Maß verloren zu haben. "Die GDL läuft Amok", hieß es einer Erklärung. Ohne Not würden Millionen von Menschen die Ferien verdorben. Es werde immer deutlicher, dass es nicht um die Interessen der Lokomotivführer gehe, "sondern um Allmachtsfantasien eines Funktionärs".
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Das Angebot der Bahn vom Freitag enthält auch die Einstellung von 200 zusätzlichen Lokführern im Jahr 2015. Außerdem solle die Schichtplanung für die Lokführer verbessert werden. Die Bahn forderte die GDL auf, den für das Wochenende angekündigten Streik abzusagen und wieder in die Verhandlungen einzusteigen.