Konjunktur lässt Arbeitslosigkeit selbst im Winter sinken
Nürnberg – Die anziehende Konjunktur und der milde Winter haben die Arbeitslosigkeit im Freistaat unter die Marke von 300 000 fallen lassen. Ein Rückgang im Februar kommt in Bayern nur alle paar Jahre vor, denn normalerweise ruht bei winterlicher Witterung in vielen Betrieben etwa auf dem Bau oder in der Landwirtschaft die Arbeit. In diesem Jahr jedoch waren im Februar mit knapp 298 000 Jobsuchern 2500 Menschen weniger auf Stellensuche als im Januar, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mitteilte.
Die Arbeitslosenquote nahm um 0,1 Punkte auf 4,2 Prozent ab. "Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Bayern ist zum größten Teil auf die konjunkturelle Wiederbelebung zurückzuführen", erläuterte der Chef der Regionaldirektion, Markus Schmitz. Die Wirtschaftsentwicklung im Freistaat verbessere sich spürbar, die Auftragsbücher der Betriebe seien gut gefüllt. "Neben den konjunkturellen Einflüssen trägt auch der milde Winter zur Senkung der Arbeitslosigkeit bei", ergänzte Schmitz.
Deutschland-Zahlen: Im Februar 3,05 Millionen Arbeitslose
Auch auf Jahressicht habe sich die Lage auf dem bayerischen Arbeitsmarkt gut entwickelt. So waren im Februar 2014 noch 6200 Menschen mehr auf Stellensuche gewesen, das entspricht zwei Prozent. "Von der positiven Entwicklung profitieren dabei besonders Frauen", erläuterte Schmitz.
Der seit Jahresbeginn amtierende Behördenchef verwies auch auf erste Erfolge bei der Langzeitarbeitslosigkeit, die er zu einem seiner Schwerpunkte erklärt hatte. Sie sei im Vergleich zum Vorjahr bereits um 3,5 Prozent gesunken. Dennoch sind noch immer fast 67 000 Menschen in Bayern seit mehr als einem Jahr auf Stellensuche.
Die gute Nachricht: Rechtzeitig zum Beginn des Frühjahrsaufschwungs zog die Nachfrage nach Arbeitskräften im Februar bereits deutlich an. Knapp 80 000 offene Stellen sind den Arbeitsagenturen derzeit gemeldet - das sind ganze 16 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die Zahl der Bayern mit einem regulären Arbeitsvertrag ging zuletzt allerdings zurück. Nach einem Minus von 53 000 hatten nach den jüngsten Daten vom Dezember 5,101 Millionen Menschen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Ein Rückgang im Dezember sei aber wegen der Winterpause in den Außenberufen üblich, beruhigte Schmitz.