Frank Asbeck: Der Absturz des Sonnenkönigs

Mehrere Jahre hinweg hat Solarworld-Chef Frank Asbeck gegen hohe Schulden, Millionenverluste und die Billigpreise der asiatischen Rivalen gekämpft. Nun gibt er auf.
Am Mittwochabend kündigte Deutschlands größte Solarfirma mit knapp 3.300 Beschäftigten einen Insolvenzantrag an.
Das einstige Musterunternehmen der Energiewende, das in guten Zeiten 2008 sogar schon mal Opel kaufen wollte, ist am Ende. Solarworld sieht sich als Opfer des weltweiten Preissturzes bei Solarmodulen durch Dumping-Angebote chinesischer Hersteller. Enorme Überkapazitäten hatten die Preise irrational gedrückt. Zwar gibt es EU-Schutzzölle gegen Dumping-Angebote aus China. Diese werden aber vielfach unterlaufen.
"Ein bitterer Schritt"
Zudem hätten Senkungen der Produktionskosten in den vergangenen Jahren und Innovationen des Unternehmens am Ende nicht bestehen können – "ein bitterer Schritt", sagt Asbeck.
Fachleute sehen auch hausgemachte Fehler bei Solarworld. Der Konzern habe zu spät mit einem Sparprogramm auf schrumpfende Erträge reagiert. Und Solarworld habe Chancen wie die Solarenergie-Beratung mit eigenen Beschäftigten oder das Geschäft mit Speicherbatterien liegenlassen.
Die Pleite ist nun der Endpunkt eines langen Siechtums. Für den findigen Geschäftsmann Asbeck, zu dessen Stärken die Überzeugungskraft zählt, geht es nicht mehr weiter.
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